Bis zu ihrem zehnten Lebensjahr führte die kleine Mary Lennox ein wohlbehütetes Leben in Indien. Als jedoch ihre Eltern eines plötzlichen Todes sterben, wird das verwöhnte und teils sehr unselbstständige Kind zu ihrem Onkel ins verregnete England geschickt.
Dort wird sie jedoch nicht gerade mit Liebe und Fürsorge empfangen. Ihr Onkel begegnet Mary mit einer kühlen Distanz, die durch die zahlreichen strikten Regeln, die ihr von der nicht minder unfreundlichen Mrs. Wedlock diktiert werden, nur noch verstärkt wird. Mary hat noch einen Cousin Colin, der ist jedoch bettlägerig und darf unter keinen Umständen von ihr besucht werden. Somit bleibt ihr das Hausmädchen Martha als einzige Bezugsperson.
Doch auch bei ihr hat Mary dank ihres arroganten Auftretens keinen guten Start, zumal auf Martha noch diverse andere Aufgaben als das Kinderhüten warten. So bleibt Mary nichts anderes übrig, als sich alleine auf große Erkundungstour zu begeben. Dabei freundet sie sich nicht nur mit Marthas Bruder Dickon an und findet in einem verwahrlosten Hund einen treuen Begleiter, sondern stößt bei ihren Streifzügen zudem auf einen geheimnisvollen Garten.
Sie möchte ihre Entdeckung mit den anderen Bewohnern des Anwesens teilen, besonders mit ihrem Cousin Colin, nur leider richtet Mary damit ein riesiges Chaos an.
© Studiocanal
Unter den Zuschauer*innen gibt es wohl kaum noch jemanden, dem der Bestseller „
Der geheime Garten“ von
Frances Hodgson Burnett nicht bekannt ist. Immerhin haben sich seit dem Release im Jahr 1911 unzählige filmische Adaptionen des Romans angesammelt, zu denen sich nun auch der neue Streifen von Regisseur
Marc Munden gesellt.
Für sein Projekt hat sich Munden, der selbst eher für Kriegsfilme („
Scars of War") und schwarzhumorige Thriller („
Utopia") bekannt ist, für das Drehbuch und die Produktion zusätzlich ein starkes Team mit an Bord geholt. Wer jetzt jedoch bei den Namen
David Heyman („
Harry Potter"),
Rosie Alison („
Paddington") sowie
Jack Thorne („
Enola Holmes" und „
His Dark Materials") ein vor Magie und Fantasie strotzendes Gesamtwerk erwartet, wird enttäuscht. Das heißt aber nicht, dass „
Der geheime Garten" deshalb schlecht ist. Sogar das Gegenteil ist der Fall: Es ist eine wunderbare Mischung aus den verschiedenen Talenten der Crew, die den Film besonders hervorhebt. So finden wir uns in einem Wechselbad der Gefühle wieder, in dem magische und fantasievolle Elemente immer wieder den trostlosen und tragischen Momenten in Marys Leben weichen.
Dieses zehnjährige Mädchen wird übrigens von der talentierten Jungschauspielerin Dixie Egerickx verkörpert, die neben weiteren Jungstars (
Amir Wilson,
Edan Hayhurst) auch von den großartigen Schauspielgrößen
Colin Firth („
Bridget Jones - Schokolade zum Frühstück") und
Julie Walters („
Harry Potter und der Orden des Phönix") Unterstützung bekommt. Jedoch muss man vor allem bei dem Charakter der Mary sagen, dass sie zu Anfang mit ihrer hochnäsigen und arroganten Art nicht wirklich viele Sympathiepunkte bei den Zuschauer*innen sammelt, was sich aber bei den anderen Charakteren ganz ähnlich verhält.
Nichtsdestotrotz ist Mundens Version des Bestsellers „Der geheime Garten“ einen Blick wert, schließlich werden die Zuschauer*innen hier mit einem in seiner Inszenierung und seinen Charakteren äußerst ungewöhnlichen Film belohnt, der das Publikum nicht selten verdutzt zurücklässt.
© Studiocanal
Originaltitel The Secret Garden |
Schlagwort Romanvorlage |
Genre Drama |
Produktion / Label GBR, FRA, USA, CHN 2020 / Studiocanal |
Laufzeit 100 Minuten |
Regie Marc Munden |
Darsteller Dicie Egerickx, Julie Walters, Colin Firth |
FSK ab 6 |
erhältlich ab 25. Februar 2021