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Die Handlung von Violent Night

Es reicht! Santa Claus hat keine Lust mehr. Seit unzähligen Jahren teilt er nun schon am Weihnachtsabend Geschenke aus. Doch anstatt sich zu freuen, nörgeln die Kiddies nur noch herum. Richtig gierig ist die Menschheit geworden, da hilft ihm nur noch, wenn überaupt, der Alkohol über die Runden. Trotzdem zieht er noch ein letztes Mal seine Kreise.

Zum Glück für Trudy, die tatsächlich noch an den Weihnachtsmann glaubt und sich über dessen Gaben freut. Denn als die millionenschwere Matriarchin Gertrude ihre erwachsenen Kinder Jason und Alva sowie deren kleinen Familien zum Fest um sich scharrt, finden die eh schon zähen Feierlichkeiten ein jähes Ende.

Scrooge und seine Schergen haben sich nämlich ausgerechnet das Haus der Lightstones ausgesucht, um einen ordentlichen Batzen Kohle abzugreifen. Dumm nur, dass Santa zum selben Zeitpunkt nur ein Stockwerk höher die gut gefüllte Bar inspiziert und dem neuerlichen Beweis menschlicher Gier nur noch Gewalt entgegenbringen kann.


Kritik zu Violent Night

John McClane und Kevin McCallister können sich warm anziehen, denn Santa Clause höchstpersönlich schickt sich an, uns einen neuen Weihnachtsklassiker zu servieren. Wir reden hier aber nicht von Tim Allens „Santa Clause“, sondern von dem von „Stranger Things“-Star David Harbour verkörperten Weihnachtsmann, der in Tommy Wirkolas „Violent Night“ den bösen Buben die Leviten liest.

Wer die früheren Werke von Wirkola kennt („Kill Buljo“, „Dead Snow“ und „Hänsel und Gretel: Hexenjäger“), der weiß, dass der norwegische Filmemacher in seinen Werken nicht gerade zimperlich vorgeht und stets eine gewaltige Schlachtplatte entfesselt – für Kinderaugen ist „Violent Night“ daher nichts. Während sich die Kleinen also mit Streifen wie „Ein Weihnachtsfest für Teddy“ oder „Der Polarexpress“ begnügen, bekommen die Erwachsenen ein weihnachtliches Fest an derben Sprüchen, fliegenden Gedärmen und meterhohen Blutfontänen spendiert.

„Violent Night“ ist aber nicht nur Splatter durch und durch. Der Weihnachtsfilm zielt auch ordentlich auf unser Zwerchfell ab. So haben die beiden Drehbuchautoren Pat Casey und Josh Miller, die auch schon „Sonic the Hedgehog“ zusammen in ein Skript verwandelten, ihre Figuren wunderbar überzeichnet. Bis auf Jasons kleine Vorzeigefamilie (gespielt von Alex Hassell, Alexis Louder und Leah Brady) gibt es also keinerlei Normalos. Das ist aber auch gut so, sonst wäre „Violent Night“ ziemlich lame geworden. Entsprechend dürfen wir uns über die lächerlichen Spitznamen der Gangster freuen, die unter anderem Krampus, Candy Cane und Frosty heißen. Wir dürfen mit ansehen, wie Santa sturzbetrunken im Anwesen umherstolpert. Und sollten wir bis dahin noch nicht vor Lachen gekrümmt auf dem Boden liegen, gibt die sonst ziemlich dysfunktionale Familie Lightstone uns endgültig den Rest.

Dass „Violent Night“ aber so gut funktioniert, ist nicht nur dem Skript und Wirkolas gekonnter Inszenierung zu verdanken, in der er à la „Kevin – Allein zu Haus“ das gesamte Setting zu potenziellen Waffen umfunktioniert. Es liegt in allererster Linie an dem hervorragend aufgelegten Ensemble. Neben David Harbour stürzen sich nämlich auch John Leguizamo („The Menu“), Edi Patterson („The Righteous Gemstones“) und „Schöne Bescherung“-Urgestein Beverly D’Angelo voller Inbrunst ins filmische Getümmel von „Violent Night“. Lohnt sich, weil der Film trotz des ganzen Gore und der Action auch sehr viel Herz besitzt. Könnte das ein neuer Weihnachtsklassiker werden?