Touch (2024)
Original-Titel: TouchAuf Weltreise mit Baltasar Kormákur: Nach „Beast – Jäger ohne Gnade“ schnappt sich das Ausnahmetalent den nächsten Bestseller-Roman.
Die Handlung von Touch
Was wäre, wenn das Leben anders verlaufen wäre? Diese Frage hat sich der gebürtige Isländer Kristófer eigentlich nie gestellt, bis zu dem Moment an, als sein Arzt ihm eine voranschreitende Demenz attestiert und ihm aufträgt, unerledigte Dinge möglichst zeitnah hinter sich zu bringen. Kristófer kommt da direkt seine erste große Liebe Miko in den Sinn, mit der er sicherlich noch heute zusammen wäre, wenn sie und ihr Vater vor 50 Jahren nicht von jetzt auf gleich spurlos verschwunden wären.
Also packt er seine Siebensachen, schließt sein Restaurant und reist nach London, wo damals alles angefangen hat.
Als ehrgeiziger Student in London verdingte sich Kristófer damals als Tellerwäscher im japanischen Restaurant Nippon. Dieses gehörte Takahashi. Während Kristófer also immer mehr von der japanischen Esskultur und Sprache lernte und sich schon bald zu Hilfskoch hochgearbeitet hat, entbrennt zwischen Kristófer und Miko, der Tochter des Restaurantbesitzers eine heimliche Liebelei. Bis zu dem Zeitpunkt als Kristófer das Nippon leergeräumt vorfindet – ohne jegliche Hinweise auf Mikos Verbleib.
Hier will der gealterte Kristófer mit seiner Suche beginnen. Jedoch ist es gar nicht so einfach mit der Recherche. Nicht nur erschwert die aufkeimende Corona-Pandemie sämtliches Reisen, auch scheinen viele der Spuren über Mikos Verbleib in den 50 Jahren verloren gegangen zu sein.
Der Witwer hat wohl keine andere Wahl, als weiter nach Japan zu reisen, möglichst schnell, bevor seine Krankheit weiter voranschreitet. Doch ob seine Suche dort erfolgreicher ist?
Kritik zu Touch
Tapetenwechsel im Hause Kormákur. Nach Jahren der Action und Survival Thriller („Beast - Jäger ohne Gnade“, „Everest“) geht es der isländische Regisseur Baltasar Kormákur in seinem neuen Werk „Touch“ deutlich ruhiger an und besinnt sich auf seine romantischen Anfänge („101 Reykjavik“) zurück.
Für sein Melodrama „Touch“ hat sich Kormákur an dem isländischen Bestseller-Roman „Snerting“ orientiert und erzählt eine Geschichte ganz im Stile von Celine Songs „Past Lives – In einem anderen Leben“. Dabei hat Kormákur sein ganz eigenes Erzähltempo. So wird die hastige Suche nach der großen Liebe von damals immer wieder durchbrochen und entschleunigt – mal durch die Flashbacks seiner Studentenzeit, mal durch die Entwicklung zarter Freundschaftsbande mit einem weiteren Witwer. Nebenbei reißt „Touch“ dabei prekäre Themen wie das Hiroshima-Drama, den Weltkrieg und die Corona-Krise, ohne dabei aber zu sehr in ein Politdrama zu verfallen.
Getragen wird dieser stete Wechsel zwischen verliebter Leichtigkeit und gesellschaftlichem Schwermut von Egill Ólafsson als gealterter Kristófer sowie Kôki und Baltasars Sohnemann Palmi Kormákur in den jungen Versionen von Miko und Kristófer. Auch nicht zu verachten ist der bunt gemischte Cast an Nebenfiguren, die „Touch“ den letzten Schliff verpassen. Dazu zählt beispielsweise Masahiro Motoki („The Long Excuse“) als Küchenchef des Nippon oder Ruth Sheen („The Nevers“) als Londoner Vermieterin.