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Die Handlung von Toni Erdmann

Winfried ist 65 Jahre alt, von Beruf Musiklehrer, stets zu Scherzen aufgelegt und führt mit seinem alten Hund ein bescheidenes und einsames Leben. Winfried hat zwar auch eine Tochter namens Ines, doch die Beziehung zwischen den beiden ist nicht sehr berauschend. Das liegt einerseits daran, dass seine Tochter über alle Maßen ehrgeizig ist und mit dem stumpfen Humor ihres Vaters nicht klarzukommen scheint, andererseits ist sie aufgrund ihres Berufes als Unternehmensberaterin in der ganzen Welt unterwegs. Da bleibt einfach kein Platz für Familie.

Erst als Winfrieds treuer Begleiter stirbt, soll sich dies ändern. Winfried packt nämlich seine Sachen und macht sich nach Rumänien auf, wo Ines derzeit beruflich agiert. Sein plötzliches Auftauchen bringt aber alles andere als Glücksgefühle in Ines hervor, denn ihr Vater platzt mitten in ein geschäftliches Meeting herein und besitzt obendrein noch die Frechheit, ihren Arbeitsethos zu kritisieren. Der Streit zwischen den beiden lässt natürlich nicht lange auf sich warten und so kommt es, dass die zwei wieder getrennte Wege gehen, wenn auch nur für kurze Zeit.

Winfried gibt nämlich nicht auf und erscheint eines Abends in der Bar, in der sich Ines mit ihren Freundinnen trifft. Dabei gibt er sich aber nicht als sich selbst aus, sondern als sein Alter-Ego Toni Erdmann, das sich mit Perücke und schiefen Zähnen immer mal wieder in das Leben von Ines einmischt. Davon ist sie natürlich keineswegs begeistert, doch irgendwann wird auch sie weich...


Kritik zu Toni Erdmann

Die deutsche Regisseurin Maren Ade ist bekannt dafür, in ihren Filmen Dinge anzusprechen und geschehen zu lassen, die wehtun. Ihre Protagonisten treten in Fettnäpfchen, sie rutschen von einer peinlichen Situation in die nächste und sie erleben unangenehme Momente, bei denen sich das Publikum vor Fremdscham im Kinosessel zusammenkrampft.

Das hat sie bereits in ihrem Debütfilm „Der Wald vor lauter Bäumen“ unter Beweis gestellt und das zeigt sich auch wieder in ihrem aktuellen Film „Toni Erdmann“, in dem ein Vater sich erst in sein Alter-Ego verwandeln muss, um mit seiner entfremdeten Tochter wieder eine Beziehung aufbauen zu können.

In die Hauptrollen des sich fremd gewordenen Vater-Tochter-Gespanns schlüpfen „Dolmetscher“-Star Peter Simonischek und Sandra Hüller („25 km/h“), die eine hervorragende Darbietung an den Tag legten, die 2017 sogar mit jeweils einer Lola ausgezeichnet wurde. Das sind aber nicht die einzigen Auszeichnungen und Nominierungen, die Maren Ades Film „Toni Erdmann“ ergattern konnte. Neben den beiden Lolas für die Hauptdarsteller gab es nämlich noch vier weitere. In der internationalen Filmbranche zählte „Toni Erdmann“ sogar bei der Oscar-Verleihung zu den Nominierten in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“.