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Die Handlung von Tod auf dem Nil

Hercule Poirot (Kenneth Branagh) will endlich einmal ausspannen und die Strapazen der letzten Monate hinter sich lassen. Also unternimmt der brillante Detektiv eine Reise nach Ägypten, um sich an Bord eines Luxusdampfers auf dem Nil zu entspannen. Ebenfalls an Bord des Schiffs ist die amerikanische Millionenerbin Linnet Ridgeway (Gal Gadot), die sich auf Hochzeitsreise mit ihrem frisch vermählten Ehegatten befindet.

Doch die Flitterwochen werden durch das jähe Ableben der schönen Braut vorzeitig beendet. Da ein Meisterdetektiv immer im Einsatz ist, übernimmt Poirot natürlich den Fall. Mit seinem Freund Colonel Race beginnt er die Ermittlungen und sticht in ein Wespennest: Offenbar haben sehr viele Passagiere ein Motiv für einen Mord. Das offensichtlichste Problem: Natürlich will es keiner der Anwesenden gewesen sein.


Kritik zu Tod auf dem Nil

Die gemeine Whodunit-Welt jubelte teilweise arg euphorisch, als Kenneth Branagh damals ankündigte, seiner langjährigen Liebe für die Werke von Agatha Christie ein Denkmal zu setzen und selbige aufwendig für die große Leinwand zu adaptieren. Natürlich mit ihm selbst als Hercule Poirot. Pünktlich zur Weihnachtszeit 2017 wurde sein Christie-Erstling „Mord im Orient Express“ dann auch zum gefeierten Publikumserfolg und Kassenschlager. Grund genug für Kenneth Branagh, eine komplette Filmreihe auf Basis der Kriminalromane von Agatha Christie zu planen und vorzubereiten.

Doch schon Film Nummer 2 der neuen Christie-Poirot-Zeitrechnung wurde für Branaghs Vorhaben beinahe zum Sargnagel. Auch aufgrund von Corona sah sich „Tod auf dem Nil“ produktionstechnischen Querelen ausgesetzt, die den Film wieder und wieder auf die Bank beförderten. Doch das böse C und die Anschuldigungen gegenüber Armie Hammer waren hier definitiv nur die letzten Tropfen, die das Fass der uninspirierten Kriminalästhetik zum Überlaufen brachten. „Tod auf dem Nil“ hat im Prinzip all das, was seinen Vorgänger so erfolgreich machte – abgesehen von einer guten Story.

Das größte Problem: Erst nach etwa der Hälfte des Films wird „Tod auf dem Nil“ wirklich zum Whodunit-Krimi. Eine volle Stunde lang muss man sich dafür jedoch durch eine zähe, belanglose und irgendwie überflüssige Rahmenhandlung kämpfen, die sich aus Hercule Poirots Vorgeschichte, einer für die Story total wichtigen, leider aber brutal langweiligen Barnacht in London und einigen weiteren erzählerischen Zwischenstopps zusammensetzt.

Lohnt sich leider nicht, weil „Tod auf dem Nil“ trotz der spürbaren Liebe Kenneth Branaghs für die Werke von Agatha Christie einfach nie so recht zünden mag. Glück für die Filmreihe: Disney hielt weiter an Branaghs Plan fest und der „A Haunting in Venice“-Stilwechsel mit Horror-Twist gab dem Franchise neue Hoffnung. Angeblich soll Kenneth Branagh nun bereits an einem vierten Poirot-Film arbeiten.