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Die Handlung von Tiefe Wasser

Von einer perfekten Ehe kann man im Fall des Paares Victor (Ben Affleck) und Melinda Van Allen (Ana de Armas) nicht mehr die Rede sein. Das Paar hat sich schon lange auseinandergelebt, Emotionen sucht man in ihrer Beziehung also vergeblich. Dennoch wollen sie ihrer Ehe noch eine Chance geben und lassen sich auf eine Form der offenen Beziehung ein. Diese scheint Melinda in vollen Zügen auszukosten und flirtet ohne Rücksicht auf Verluste und sogar im Beisein ihrer Familie mit fremden Männern, die sie gerne auch in private Gemächer entführt. Victor hingegen erduldet die Affären seiner Frau scheinbar laut- und tatenlos.

Oder trügt der Schein bloß? Mit der Zeit häufen sich nämlich die seltsamen Geschehnisse. Immer häufiger verschwinden Melindas Liebhaber spurlos oder sterben eines mysteriösen Todes. Als gehörnter Ehemann steht Victor natürlich ganz oben auf der Liste der Verdächtigen. Ist er so berechnend? Eines ist jedenfalls klar, das gegenseitige Einverständnis hat sich zu einem perfiden Psychospiel entwickelt, das sämtliche Grenzen der Vorstellungskraft überschreitet.


Kritik zu Tiefe Wasser

Gone Girl – Das perfekte Opfer“, die Zweite: Diesen Anschein macht zumindest „Tiefe Wasser“, der neueste Film im Programm von Prime Video. Wie in David Finchers Psychothriller aus dem Jahr 2014 geht es auch in „Tiefe Wasser“ um ein Ehepaar, das in seiner lieblosen Ehe feststeckt, sowie um Affären und psychotische Spielchen. Außerdem spielt auch der rehabilitierte Ben Affleck in beiden Filmen eine der Hauptrollen und wird zudem beide Male des Mordes bezichtigt.

Wo liegt dann der Unterschied? „Tiefe Wasser“ ist leider nicht ansatzweise so gelungen wie „Gone Girl“. Dabei basiert der Film auf dem erfolgreichen, gleichnamigen Roman von Patricia Highsmith. Inszeniert wurde dieses filmische Trauerspiel von Regisseur Adrian Lyne, der eigentlich in Sachen Erotikthriller die perfekte Besetzung für den Regiestuhl gewesen ist. Schließlich gehen schon „Ein unmoralisches Angebot“ und „Eine verhängnisvolle Affäre“ auf sein Konto.

Doch scheinbar hat Adrian Lyne ein wenig verlernt, wie man knisternde Erotik und Nervenkitzel in Form eines Psychospiels miteinander kombiniert. Es wäre zumindest kein Wunder, wenn man bedenkt, dass „Tiefe Wasser“ Lynes erster Film nach einer zehnjährigen Schaffenspause ist. Andererseits muss es nicht gänzlich an Adrian Lyne liegen, auch das Schauspielduo Ben Affleck und Ana de Armas könnte hier ein Grund sein. So attraktiv beide Stars auch sind, bekommt man von der Chemie zwischen den beiden nicht viel mit. Dazu muss man sagen, dass Ana de Armas und Ben Affleck nach dem Dreh einige Monate lang ein Paar waren. Doch ausgerechnet ihre gemeinsamen Szenen wirken arg statisch, was generell zwar zum reduzierten Ton von „Tiefe Wasser“ passt, aber zuweilen einfach deutlich zu stark ausgeprägt ist.

Lohnt sich nicht, weil Adrian Lyne in seiner langen Schaffenspause scheinbar sein Handwerk verlernt hat oder es einfach an dem Duo vor der Kamera liegt, dass es in „Tiefe Wasser“ einfach nicht knistern will. Traurig, wenn du so attraktive Stars wie Ana de Armas, Jacob Elordi und Finn Wittrock derart verheizt – hier war definitiv deutlich mehr drin!