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Ein wegen Pädophilie Verurteilter kehrt nach zwölf Jahren im Gefängnis in seine Heimatstadt zurück und versucht, ein neues Leben zu beginnen.
Benjamin Bratt
als Carlos
David Alan Grier
als Bob
Eve
als Mary-Kay
Michael Shannon
als Rosen
Gina Philips
als Nicole Walker
Hannah Pilkes
als Robin
Kevin Rice
als Candy
Jessica Nagle
als Annette
Joey Hazinsky
als Cherub
Carlos Leon
als Pedro
Nach zwölf Jahren im Gefängnis kehrt Walter (Kevin Bacon) in seine Heimatstadt zurück, wo außer seinem Schwager Carlos (Benjamin Bratt) niemand mehr etwas mit ihm, dem verurteilten Kinderschänder, zu tun haben will. Carlos besorgt ihm einen Job in der Holzfabrik, wo Walter zur Normalität zurückzukehren versucht. Nach gewisser Eingewöhnungszeit knüpft er sogar romantische Bande zu einer Kollegin namens Vickie (Kyra Sedgwick). Doch dass Walters Wohnung ausgerechnet neben einem Kinderspielplatz liegt, während eine neue Missbrauchsserie die Stadt erschüttert, sorgt bald für unliebsame Bekanntschaft mit der Polizei.
Starke Darstellerleistungen, insbesondere vom Ehepaar Bacon und Sedgewick, bestimmen das düstere Low-Budget-Drama in der Tradition von "Sling Blade" und "Mystic River".
Nach zwölf Jahren Gefängnis kehrt Walter in seine Heimatstadt zurück. Das Verbrechen, für das er lange gebüßt hat, heißt Pädophilie. Er ist ein gebrandmarkter Mann. Seine eigene Familie hält Walter für ein Monster, abgesehen von seinem Schwager, der Walter eine Wohnung und einen Job in einer Holzfabrik verschafft. Dort lernt er Vickie kennen, die die Einzige zu sein scheint, die über seine Vergangenheit hinwegsehen kann. Sie verlieben sich. Doch der Blick auf den Spielplatz gegenüber der Wohnung droht ihm zum Verhängnis zu werden.
Walter kehrt nach zwölfjähriger Haftstrafe wegen Pädophilie nach Hause zurück. Er ist ein gebrandmarkter Mann, seine eigene Familie sieht in ihm ein Monster. Nur der Schwager hält zu ihm, verschafft ihm Arbeit und eine Bleibe. Bei seinem Job in der Holzfabrik freundet er sich mit Kollegin Vickie an. Sie, selbst jahrelang Oper sexueller Übergriffe, scheint als einzige Zugang zu dem verschlossenen Mann zu finden. Da lernt Walter im Park ein zwölfjähriges Mädchen kennen, und die Dämonen der Vergangenheit erwachen wieder.
Nicole Kassell, Absolventin der New Yorker Tisch School of the Arts, greift in ihrem beachtlichen, emotional aufwühlenden Regiedebüt ein Tabu-Thema auf: Wegen Pädophilie verurteilt, versucht der von Kevin Bacon gespielte Titelheld nach zwölf Jahren Gefängnis wieder in der Gesellschaft Fuß zu fassen. Das 2001 mit dem Drehbuchpreis in Sundance ausgezeichnete Drama überzeugte als einer des stärksten Beiträge der diesjährigen Quinzaine des Réalisateurs in Cannes.
Nach "Monsters Ball" zeigt Produzent Lee Daniels mit der Themenwahl erneut Mut zum Risiko. Kevin Bacons grandiose Darstellerleistung sollte das Interesse eines breiteren Publikum wecken, denn Aufmerksamkeit ist dem düsteren, gleichwohl packenden Film jenseits der Festival-Schiene zu wünschen. Die große Leistung der Filmemacher - das Drehbuch schrieben Kassell und Steven Fechter nach dessen Theaterstück - ist ihr Blickwinkel: zu keiner Zeit wird um die Sympathie des Publikums für den zerrissenen "Helden" geworben, dennoch gelingt es, eine Atmosphäre zu erzeugen, die Verständnis für dessen innere Konflikte, seinen Kampf mit sich selbst, weckt.
Nach zwölf Jahren im Gefängnis wird der verurteilte Kinderschänder Walter (Bacon) entlassen. In seiner Heimatstadt in Philadelphia findet er einen Job in einem Holzlager und eine kleine Wohnung gegenüber der Schule - der einzige Platz, der ihm vermietet wird. In seiner Suche nach Normalität lebt er zurückgezogen, was ihm von der Sekretärin Mary-Kay (Eve) als Arroganz ausgelegt wird. Sie beginnt in seiner Vergangenheit herumzuschnüffeln und ihn bei den Kollegen zu denunzieren. Walter absolviert seine wöchentlichen Therapiesitzungen und wird hin und wieder von seinem Schwager (Benjamin Bratt) besucht, der findet, er habe eine zweite Chance verdient, während Walters Schwester den Kontakt ablehnt. Die einzige Person, die zu ihm durchdringt, ist seine Arbeitskollegin Vickie (Bacons Ehefrau Kyra Sedgwick). Sie trägt selbst Wunden aus der Vergangenheit, hat sich aber Menschlichkeit und Optimismus bewahrt, der die langsam wachsende Beziehung auch durch schwere Zeiten trägt. Die beginnen, als Walter in einem Park ein zwölfjähriges Mädchen kennen lernt und sich mit der Frage konfrontiert sieht, ob die Dämonen seiner Vergangenheit auch seine Gegenwart und Zukunft im Griff haben. In einer herzzerreißenden Szene, in der das Mädchen Walter ihr schlimmstes Geheimnis anvertraut, gelingt es ihm, sein eigenes Verlangen zu besiegen. Ihr Schmerz öffnet ihm den Käfig, in dem er gefangen war.
Mit diesem optimistischen Ausblick findet der gänzlich ohne didaktische Bemühungen auskommende Film ein hoffnungsvolles, gleich weg unsentimentales Ende. Durchweg überragend sind die Darstellerleistungen: Bacon, gern als Bösewicht besetzt, gibt die vielleicht überzeugendste Performance seiner Laufbahn als Opfer und Täter zugleich, Kyra Sedgwick verleiht ihrer Vickie eine Verletzlichkeit, die ihre schwere Vergangenheit in sich trägt, und auch die Hip-Hop-Künstler Eve als Sekretärin und Mos Def als Cop, der nur darauf wartet, Walter wieder überführen zu können, gelingen intensive Charakterzeichnungen. Sicherlich ist, wegen der heiklen Thematik und der dunklen Grundstimmung, kein Massenpublikum für dieses packende psychologische Drama zu gewinnen. Das Arthouse-Publikum aber wird mit dem seltenen "So soll Kino sein"-Gefühl belohnt. boe.