Quelle: tMDB.
Das Wunder (2022)
Original-Titel: The WonderIntensives Folk-Drama nach dem gleichnamigen Roman: Florence Pugh reist für Netflix nach Irland und untersucht „Das Wunder“ einer Gemeinde.
Die Handlung von Das Wunder
Irland im Jahr 1862: 13 Jahre nach dem Ende der verheerenden Hungersnot
bekommt eine junge englische Nightingale-Krankenschwester den Auftrag,
eine fromme Gemeinschaft in den irischen Midlands aufzusuchen. Über
einen Zeitraum von 15 Tagen soll Lib Wright (Florence Pugh) ein junges Mädchen überprüfen, das auch jenseits der irischen Gemeinde für Gesprächsstoff sorgt.
Die 11-jährige Anna O'Donnell (Kíla Lord Cassidy) soll seit vier
Monaten nichts mehr gegessen haben. Stattdessen überlebte sie wie durch
ein Wunder, indem sie sich einzig und allein von himmlichem Manna
ernährte. Als sich Annas Gesundheitszustand zusehends verschlechtert,
will Lib alles daran setzen, die Wahrheit über das Mädchen und den
Glauben der Gemeinde zu erfahren.
Doch die Gemeinde überstand schon die Hungersnot über ihren Zusammenhalt. Auch Annas Mutter Rosaleen (Elaine Cassidy)
ist vielmehr davon überzeugt, dass Lib in Wahrheit die Schuld daran
trägt, dass es ihrer Tochter zusehends schlechter geht. Kann Lib die
Gemeinde von der Wahrheit überzeugen?
Kritik zu Das Wunder
Wahrscheinlich gibt's ja kein Genre, das Florence Pugh nicht
beherrschen würde. Doch gerade dann, wenn sie ihre darstellerische
Überlegenheit im Historien- oder Folk-Setting ausleben kann, wird die
wahre Sogwirkung ihres Schauspiels deutlich. Auf Hits wie „Lady Macbeth“ oder „Little Women“ folgt jetzt „Das Wunder“. Die exklusiv für Netflix produzierte Adaption des gleichnamigen Bestsellers von Emma Donoghue ist dabei so viel mehr als ein klassisches Historiendrama.
Schon die Aufblende, die uns nicht etwa direkt ins vernebelte Hinterland
Irlands entführt, sondern mit dem Bau der Kulisse für „Das Wunder“
startet, wirkt irgendwie anders, modern und alles andere als verklärt.
Die Erzählerin bittet uns darum, die Figuren stets ernstzunehmen und das
zu glauben, was wir jetzt sehen werden. Erst mit dem Schwenk der Kamera
hin zur mit Florence Pugh besetzten Kulisse ändert sich auch die
Sichtweise des Zuschauers. Ein künstlerischer Geniestreich!
Material für die breite Masse ist „Das Wunder“ also sicherlich nicht. Das war aber schon beim Blick auf Arthouse-Regisseur Sebastián Lelio
klar. Wer jedoch gern einmal in visuell einnehmende, finster
schleichende Welten eintaucht und auch das irische Grün zu schätzen
weiß, liegt hier genau richtig.
Lohnt sich, weil...
... Florence Pugh und das Folk-Setting einfach wahnsinnig gut
harmonieren. Ein Historiendrama mit düsterer Mystery-Kehrseite,
verstörend und bitterkalt.