Cast

Die Handlung von Das Wunder

Irland im Jahr 1862: 13 Jahre nach dem Ende der verheerenden Hungersnot bekommt eine junge englische Nightingale-Krankenschwester den Auftrag, eine fromme Gemeinschaft in den irischen Midlands aufzusuchen. Über einen Zeitraum von 15 Tagen soll Lib Wright (Florence Pugh) ein junges Mädchen überprüfen, das auch jenseits der irischen Gemeinde für Gesprächsstoff sorgt.

Die 11-jährige Anna O'Donnell (Kíla Lord Cassidy) soll seit vier Monaten nichts mehr gegessen haben. Stattdessen überlebte sie wie durch ein Wunder, indem sie sich einzig und allein von himmlichem Manna ernährte. Als sich Annas Gesundheitszustand zusehends verschlechtert, will Lib alles daran setzen, die Wahrheit über das Mädchen und den Glauben der Gemeinde zu erfahren.

Doch die Gemeinde überstand schon die Hungersnot über ihren Zusammenhalt. Auch Annas Mutter Rosaleen (Elaine Cassidy) ist vielmehr davon überzeugt, dass Lib in Wahrheit die Schuld daran trägt, dass es ihrer Tochter zusehends schlechter geht. Kann Lib die Gemeinde von der Wahrheit überzeugen?


Kritik zu Das Wunder

Wahrscheinlich gibt's ja kein Genre, das Florence Pugh nicht beherrschen würde. Doch gerade dann, wenn sie ihre darstellerische Überlegenheit im Historien- oder Folk-Setting ausleben kann, wird die wahre Sogwirkung ihres Schauspiels deutlich. Auf Hits wie „Lady Macbeth“ oder „Little Women“ folgt jetzt „Das Wunder“. Die exklusiv für Netflix produzierte Adaption des gleichnamigen Bestsellers von Emma Donoghue ist dabei so viel mehr als ein klassisches Historiendrama.

Schon die Aufblende, die uns nicht etwa direkt ins vernebelte Hinterland Irlands entführt, sondern mit dem Bau der Kulisse für „Das Wunder“ startet, wirkt irgendwie anders, modern und alles andere als verklärt. Die Erzählerin bittet uns darum, die Figuren stets ernstzunehmen und das zu glauben, was wir jetzt sehen werden. Erst mit dem Schwenk der Kamera hin zur mit Florence Pugh besetzten Kulisse ändert sich auch die Sichtweise des Zuschauers. Ein künstlerischer Geniestreich!

Material für die breite Masse ist „Das Wunder“ also sicherlich nicht. Das war aber schon beim Blick auf Arthouse-Regisseur Sebastián Lelio klar. Wer jedoch gern einmal in visuell einnehmende, finster schleichende Welten eintaucht und auch das irische Grün zu schätzen weiß, liegt hier genau richtig.

Lohnt sich, weil...

... Florence Pugh und das Folk-Setting einfach wahnsinnig gut harmonieren. Ein Historiendrama mit düsterer Mystery-Kehrseite, verstörend und bitterkalt.