Cast

Die Handlung von The Northman

Eine schreckliche List kostete den legendären Wikingerkönig Aurvandil das Leben. Sein eigener Bruder Fjölnir nahm ihm das Leben. Eigentlich hätte dabei auch Sohnemann Amleth das Zeitliche segnen sollen, dem schmächtigen Jungen gelang jedoch die Flucht.

Seit diesem tragischen Ereignis sind inzwischen viele Jahre ins Land gezogen. Die wenigen Überlebenden des Anschlags haben sich seither in weiten Teilen der Nordlande verstreut und so gut es eben ging ein neues Leben begonnen. Doch nicht jeder hatte die Ruhe für so einen Neuanfang. In all der Zeit hatte ganz besonders ein Mann nur eines im Sinn: Rache.

Als Aurvandils Sohn Amleth alt und reif genug ist, um sich den Peinigern seines Vaters zu stellen, reist er schließlich nach Island zurück - körperlich gestählt und fest entschlossen, die Ehre seiner Familie wiederherzustellen. Doch die Vergeltung für den hinterhältigen Mord an seinem Vater reicht dem rechtmäßigen Erben nicht aus. Auch seine Mutter Gudrun, die seit dem Attentat als Frau des feigen Mörders Fjölnir an dessen Seite leben muss, soll endlich die verdiente Erlösung finden.


Kritik zu The Northman

Seit Jahren versorgt uns Robert Eggers nun schon mit exquisiter Filmkunst aus einer anderen Welt. Zuletzt sorgten Willem Dafoe und Robert Pattinson im Schwarz-Weiß-Kammerspiel „Der Leuchtturm“ für Furore. Doch scheinbar war es wieder an der Zeit, sich in die finstere Folklore zu stürzen. Nachdem Eggers in seinem damaligen Regiedebüt „The Witch“ mithilfe von Anya Taylor-Joy, die auch im neuen Film eine Rolle spielt, den Okkultismus und die Hexenverbrennungen in Salem analysiert hat, geht es nun in den hohen Norden.

The Northman“ könnte dabei in vielerlei Hinsicht zum neuen Maßstab werden. Der Film verknüpft historische Begebenheiten mit übernatürlichen Einschüben und skandinavischer Mythologie, um die Zuschauer auf ein altertümliches Abenteuer der etwas anderen Couleur zu entführen. Das Herrliche an „The Northman“ ist hierbei die Tatsache, dass die verschiedenen Welten, also die der Mythologie und die der harschen Realität, nicht einfach stumpf aufeinanderprallen, sondern ineinander verwoben sind. Ein Mittel, dass Eggers auch schon in „The Witch“ meisterlich einzusetzen verstand. Für die Wikinger waren Valkyren und Valhalla kein Aberglaube, es war ihre Realität. Perfektes Futter für alle eingeschworenen „Vikings“-Hardcore-Fans, denen die Serie damals vielleicht noch eine Spur zu soft war!

Um „The Northman“ so authentisch wie möglich zu inszenieren, hat sich Robert Eggers aber nicht nur so versierte Hollywood-Talente wie Anya Taylor-Joy („Split“), Nicole Kidman („Australia“), Ethan Hawke („The Black Phone“), Willem Dafoe und Alexander Skarsgård ins Studio geholt. Letzterer hat übrigens schon in „True Blood“ einen (blutsaugenden) Wikinger gespielt. Die passende Landeskunde steuern zudem „Lamb“-Autor Sjón beim Skript und Kultmusikerin Björk als Schauspielerin bei. Damit ihr ihren Auftritt auch nicht verpasst: Sie spielt den Part einer zweifelhaften Seherin.

Apropos Authentizität, Eggers hat für „The Northman“ jedes noch so kleine Setpiece detailgetreu nachbauen lassen. Egal ob es kaum merklich im Hintergrund zu sehen war oder einem direkt ins Auge gesprungen ist. Da fühlt man sich doch glatt genau in diese wüste Zeit versetzt.

Trotz all des Lobs, ließ sich ein Redakteur nicht erweichen. „The Northman“ hat es tatsächlich in die Lästerecke geschafft.