Cast

Die Handlung von Denen man vergibt

Um ihrer kriselnden Beziehung auf die Sprünge zu helfen, fliegen David und Jo Henninger (Ralph Fiennes und Jessica Chastain) nach Marokko. Doch schon auf der Fahrt zu einer Wochenendparty in der Villa eines alten Bekannten dreht sich der Wind, als David einen einheimischen Jungen übersieht und tötet. Panisch beschließen Jo und David daraufhin, den Tod als Unfall zu vertuschen. Doch während Jo dem Luxus frönt und sich mit männlichen Bekanntschaften vergnügt, knickt David bald ein. Gegenüber dem Vater des Jungen gesteht er sich seine Schuld ein, was eine Lawine der Ereignisse lostritt – und der Vater schwört Rache...


Kritik zu Denen man vergibt

Dass dieser Film unter dem Titel „The Forgiven“ in den USA bereits 2021 erschienen ist, trotz des prominenten Casts um Ralph Fiennes und Jessica Chastain aber erst jetzt bei uns in Deutschland vertrieben wird, sollte schon die eine oder andere Alarmglocke klingeln lassen. Und ja, „Denen man vergibt“ ist der spannenden Prämisse und der fantastischen Akteure zum Trotz cineastisches Mittelmaß durch und durch. Tatsächlich sind es hier in erster Linie Ralph Fiennes und Jessica Chastain, die „Denen man vergibt“ vor Schlimmerem bewahren: Dank ihrer Präsenz und des feinen Zusammenspiels als kriselndes Ehepaar auf der Suche nach Erlösung kann man sich das Crime-Drama durchaus mal geben.

Das größte Problem liegt jedoch in der Tragweite der Story. So startet „Denen man vergibt“ als bissiger Kommentar auf den Luxus und die millionenschwere Oberschicht, verfängt sich die Geschichte dann aber recht fix in einer banalen Rachestory um Moral und Ethik, die reichlich vorhersehbar und wenig schockierend gestrickt ist. Kennt man schon, vor allem deutlich griffiger.

Schade, gerade von Regisseur John Michael McDonagh dürfen sich Indie-Filmfans inzwischen eigentlich deutlich mehr versprechen. Doch an Perlen wie „The Guard“, „Am Sonntag bist du tot“ oder „Dirty Cops“ kommt „Denen man vergibt“ nie wirklich heran.

Lohnt sich, wenn ihr Fans von Ralph Fiennes und Jessica Chastain seid. Insgesamt leider nicht das, was ein Film dieses Kalibers von John Michael McDonagh hätte sein können. Potenzial verschenkt.