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Die Handlung von Leander Haußmanns Stasikomödie

Berlin in der Gegenwart: Nachdem ihn seine Familie und Freunde so lange genervt haben, hat Ludger Fuchs die Einsicht in seine Stasi-Akte beantragt. Denn auch, wenn er heute ein berühmter und beliebter Romanautor ist, so war er damals ein Held des Widerstands in der DDR und stand folglich unter strenger Beobachtung der Staatssicherheit.

Und tatsächlich ist in der Akte alles, aber auch wirklich alles, haarklein dokumentiert und kommentiert: Seine Wohnung, seine Katze und sogar das Bettgeflüster mit seiner Frau Corinna. Doch dann lugt zwischen den Seiten ein zerrissener, aber letztlich wieder fein zusammengeklebter Brief hervor. Die Handschrift ist die einer Frau, die Informationen darauf sind detailliert und sehr intim. Nur stammen diese Worte nicht von Corinna, die daraufhin einen handfesten Ehestreit vom Zaun bricht.

Ludger, dem alles zu viel wird, flüchtet nach draußen, wo er sich eine Zigarette anzündet und an seine rebellische Zeit denkt. Als junger Mann wurde er nämlich von der Stasi rekrutiert, um die aufrührerische Kunstszene des Prenzlauer Bergs zu infiltrieren. Doch das Leben dort war so anders, so freier und ungezwungener, dass Ludger seine Aufgabe schon bald vergaß und sich lieber in den Schoß diverser Frauen verlor.


Kritik zu Leander Haußmanns Stasikomödie

Lang, lang ist’s her, dass Filmemacher Leander Haußmann mit „Sonnenallee“ seine DDR-Trilogie ins Rollen brachte und mit „NVA“, nicht ganz so erfolgreich wie erhofft, fortsetzte. All das liegt über 20 bzw. über 15 Jahre zurück, wo bleibt also der Abschluss der Trilogie? Damit ließ sich Haußmann tatsächlich besonders viel Zeit, aber es hat sich gelohnt, denn mit „Leander Haußmanns Stasikomödie“ kann der Filmemacher immerhin ansatzweise an den Erfolg seines damaligen Werks „Sonnenallee“ anknüpfen.

Es gibt zwar immer noch hier und da kleine Makel, insbesondere, wenn der Regisseur in die Klamauk-Schiene rutscht. Dafür hat er aber mit David Kross („Betonrausch“) als junger Ludger ein aufgewecktes Zugpferd verpflichten können – und auch der Rest der Schauspieler kann sich wirklich sehen lassen. Allen voran Henry Hübchen („Die Känguru-Chroniken“) stiehlt mal wieder allen die Show, wenn er als Oberkommandant Siemens die Leute unter sich herumscheucht.

Einen wirklich guten Einfall hatte Haußmann aber damit, neben Hübchen noch Alexander Scheer, Robert Stadlober und Detlev Buck zurück vor die Kamera zu holen, die allesamt erneut in ihre Rollen aus „Sonnenallee“ schlüpfen durften. Die meisten positiven Lacher erntete hierbei natürlich Detlev Buck als Polizist Horkefeld. Lohnt sich, weil Leander Haußmann hiermit seiner Trilogie ein würdiges Ende gibt und die mittelmäßige Leistung von „NVA“ zumindet halbwegs glatt bügelt.