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Die Handlung von She Said

Megan Twohey und Jodi Kantor sind ehrgeizige Journalistinnen und arbeiten in der Investigativ-Abteilung der New York Times. So kam ihnen eines Tages zu Ohren, dass der renommierte Hollywood-Produzent Harvey Weinstein angeblich die Schauspielerin Rose McGowan sexuell belästigthaben soll und das mehrfach.

Das können die beiden Frauen natürlich nicht unkommentiert stehen lassen und stürzen sich direkt auf ausführliche Recherchen, die leider einen Skandal ans Tageslicht fördern, der ungeahnte Ausmaße erreicht. Scheinbar gibt es etliche junge Frauen, die solche Belästigungen über sich ergehen lassen mussten. Und das begrenzt sich mitnichten auf Schauspielerinnen, auch Angestellte des Indie-Studios Miramax berichten von solchen Vorkommnissen.

Bislang drohten dem Medienmogul jedoch keinerlei Konsequenzen. Wieso auch? Er bekam Rückendeckung von allen Seiten und behalf sich mit Vertuschungsaktionen, Bestechungsversuchen und Drohungen. Dem wollen Twohey und Kantor ein Ende setzen.

Genug Opfer gibt es schließlich, diese jedoch dazu zu bringen, ihr demütigendes Erlebnis der Öffentlichkeit preiszugeben war eine ganz andere Hausnummer. Entweder waren ihre Kontakte noch zu traumatisiert von den Ereignissen, schämten sich dafür oder befürchteten negative Auswirkungen für ihre Karriere.

So leicht lassen sich Twohey und Kantor aber nicht davon abbringen, den Skandal aufzudecken. Wenn nur eine sich traut, wird es eine Lawine auslösen, die die Menschheit noch nie gesehen hat. Wie Recht sie doch behalten würden.


Kritik zu She Said

Was für ein Einstieg!

Die gebürtige Hannoveranerin Maria Schrader dürfte vielen wohl eher durch ihre Netflix-Serie „Unorthodox“ bekannt sein. Mit ihrem neuesten Werk „She Said“ dürfte sie nun aber mit einem Mal den Sprung in den Hollywood-Olymp geschafft haben. Das Außergewöhnliche daran: Ihr Hollywood-Debüt thematisiert ausgerechnet einen waschechten Hollywood-Skandal, der 2017 seinen Anfang nahm.

Damals sind die zwei Investigativ-Journalistinnen Jodi Kantor und Megan Twohey einem Gerücht nachgegangen, dass Weinstein seine Machtposition mehrfach auf sexuelle Weise missbraucht habe. Und das Gerücht hat sich bewahrheitet und noch weit größere Ausmaße angenommen. Die Geburt der MeToo-Bewegung. Festgehalten haben das die beiden Damen nicht nur in einem Enthüllungsartikel in der New York Times, sondern auch in einem mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneten Sachbuch namens „#Me Too: Von der ersten Enthüllung zur globalen Bewegung“, welches der deutschen Filmemacherin Schrader letztlich als Vorlage für ihr Biopic „She Said“ diente.

Nun fehlt eigentlich nur noch die passende Besetzung für solch ein brisantes Thema und die hat Schrader in den beiden Schauspielerinnen Carey Mulligan und Zoe Kazan gefunden, die beide bereits erste Erfahrungen in wahren Geschichten („Die Wahlkämpferin“) und sozialkritischen Thematiken („Promising Young Woman“) gesammelt haben. Lohnt sich, weil es einfach unheimlich befriedigend ist, mit anzusehen, wie zwei Frauen einen Stein ins Rollen gebracht haben, der noch heute unaufhörlich den Berg hinunterrast.