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Die Handlung von SAS: Red Notice

Die gesamte Familie Lewis verdingt sich mit Söldnerarbeiten. Zuletzt sollten sie in Georgien den Bau einer Pipeline vorantreiben, schlugen dabei aber gewaltig über die Stränge, was bei ihren Auftraggebern aus den höchsten britischen Politkreisen nicht sonderlich viel Anklang fand.

So kommt es, dass Familie Lewis eines Tages dem Erdboden gleich gemacht werden soll – mit mäßigem Erfolg, denn Grace Lewis kann entkommen und sinnt nun auf Rache. Ihr Plan: Sie übernimmt den Eurostar, bringt diesen mitten unter Wasser zum Stehen und will ihn samt der Passagiere und der daneben verlaufenden Pipeline sprengen.

Ein Glück, dass sich SAS Agent Tom Buckingham im Zug befindet. Dieser wollte zwar eigentlich nur nach Paris und dort um die Hand seiner Freundin anhalten, doch aus diesem Plan wird wohl vorerst nichts. Denn als einer der Beteiligten steht Tom auf Grace’ ganz persönlichen Abschussliste.


Kritik zu SAS: Red Notice

Ich habe immer gedacht, die Skandinavier sind unantastbare Regiegötter, doch mit dem Actioner „SAS: Red Notice“ hat uns Magnus Martens das traurige Gegenteil bewiesen. Dabei hat uns der Norweger damals mit „Jackpot – Vier Nieten landen einen Treffer“ herrlich amüsiert.

Wie kommt es also, dass „SAS: Red Notice“ so desaströs ist? Liegt es daran, dass Martens hier mal ein ernsteres Genre verfolgt? Nope! Liegt es vielleicht an Schauspielerin Ruby Rose („1UP“, „The Yacht“, „Vanquish“), die sich mit ihren halbgaren Action-Auftritten bislang keinen Gefallen getan hat? Tatsächlich nicht, auch wenn Rose mit ihrem Blick, der dem Ausdruck einer Verstopfung gleicht, nicht gerade den weltbesten Antagonisten impliziert.

Es ist tatsächlich das Skript, welches Laurence Malkin (Produzent von „Die Trauzeugen“) auf der Grundlage von Andy McNabs Roman „Red Notice“ verzapft hat. Denn anfangs wird gar nicht klar, wer denn nun die Hauptrolle in „SAS: Red Notice“ spielt. Ist es Grace, deren gesamte Familie ausgemerzt wird, weil sie über die Stränge schlugen und ihre Auftraggeber kalte Füße bekommen haben? Ist es George Clements (gespielt von Andy Serkis („The Batman“)), der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Grace zu jagen? Keiner von beiden.

Es ist Sam Heughans Tom Buckingham, der übrigens auch in der Literaturvorlage die Titelfigur ist. Als kleiner Reminder: Tom Buckingham ist derjenige, der zu dem Team gehört, das das Haus der Familie Lewis infiltriert, und der im letzten Drittel des Films in guter „Stirb langsam“-Manier versucht, seine Freundin und andere Passagiere aus einem Zug zu befreien. Jedoch braucht „SAS: Red Notice“ ziemlich lange, um das den Zuschauern zu verdeutlichen. Entweder hätte man aus dem Film gleich eine ganze Serie machen sollen (Gott bewahre!) oder man hätte einen Großteil der Vorgeschichte deutlich verkürzen können.

Das hat man in „SAS: Red Notice“ nicht gemacht und so hat man als Zuschauer immer wieder das Gefühl unnötig auf die Folter gespannt zu werden. Denn hofft man, mit der einen Sequenz endlich den Film überstanden zu haben, kommt noch eine hinterher und noch eine. Völlig unnötig. Ach ja, bevor ich es vergesse, Andy McNab hat insgesamt drei Romane zu Tom Buckingham geschrieben. Ihr wisst, was das bedeutet. Lohnt sich nicht, weil ein böser Blick allein nicht ausreicht, um den weltbesten Fiesling zu verkörpern. Außerdem: Wer hat sich dieses sinnlose Skript ausgedacht?