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Die Handlung von Red Rocket

Er will es sich nicht eingestehen, doch seine Karriere als Pornostar ist wohl oder übel vorbei, weshalb Mikey Saber auch eher unfreiwillig seine Zelte in Los Angeles abbricht und zurück in die texanische Provinz zieht. Dort kann er glücklicherweise für einige Tage auf dem Sofa seiner Ex-Freundin und Noch-Ehefrau Lexi nächtigen, sofern er sich an der Miete beteiligt.

Das ist aber gar nicht so einfach. Denn, wenn sie nicht gerade seine mangelnde Berufserfahrung ankreiden, befürchten sie, dass die Anstellung eines ehemaligen Pornostars nicht sonderlich zuträglich für das eigene Geschäft wäre. So bleibt Mikey nichts anderes übrig, als wieder in das gefährliche Drogengeschäft einzusteigen, was erstaunlicherweise für eine geraume Zeit sogar ohne größere Probleme abläuft. Tatsächlich scheint es auch die Beziehung zu Lexi wieder zu beflügeln. Bis er eines verhängnisvollen Tages in einem Donut-Laden auf die junge, inspirierende Verkäuferin Strawberry trifft.


Kritik zu Red Rocket

Exzentrische Geschichten aus amerikanischen Unterschicht scheinen einfach sein Metier zu sein. Das hat das Ausnahmetalent Sean Baker bereits in seinem Debütfilm „Tangerine L.A.“ und dem oscarnominierten „The Florida Project“ unter Beweis gestellt. So dürfte es für seine Fans und Kritiker nicht verwunderlich sein, dass Sean Baker in seinem neuesten Projekt den Fokus erneut darauf setzt.

In „Red Rocket“ wirft er einen Blick auf den ehemaligen Pornodarsteller Mikey (gespielt von Simon Rex aus „Scary Movie 3“ und „Project X“), der zurück in seiner texanischen Heimat erneut nach dem Amerikanischen Traum strebt. Anders wie man es jedoch aus Hollywood kennt, sollten wir kein sonderlich großes Happy End erwarten. Tatsächlich ist Sean Baker scheinbar gar nicht daran interessiert, irgendetwas an der Situation, die er in „Red Rocket“ zur Schau stellt, zu beschönigen. Die Figuren (auch die Nebenfiguren) werden mit der Ankunft von Mikey zwar aus ihrem Alltagstrott gerissen, fallen jedoch ziemlich schnell wieder in ihre alten Muster und sind glücklich damit.

„Red Rocket“ ist ziemlich wertungsfrei gegenüber seines Milieus und hat vielmehr einen dokumentarischen Charakter, was nicht zuletzt an der Kameraführung liegt, die durch den Wechsel von statischen Aufnahmen zu bewegten Aufnahmen einer Handkamera wechseln. „Red Rocket“ hat zwar nicht selbigen Oscar-Glanz erleben dürfen wie „The Florida Project“, war aber bei den renommierten Filmfestspielen in Cannes für die „Goldene Palme“ nominiert, was für ein Indie-Projekt noch einmal eine ganz andere Tragweite besitzt.

Lohnt sich, weil...
... uns Sean Baker mal wieder auf seine ganz besondere Art und mit wunderbar skurrilen Personen einen ungeschönten Blick in die amerikanische Unterschicht gewährt.