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Die Handlung von Porträt einer jungen Frau in Flammen

Im Frankreich des 18. Jahrhunderts wird die junge Malerin Marianne mit einem eher ungewöhnlichen Auftrag betraut. Dazu reist sie auf eine entlegene Insel in der Bretagne, wo sie von einer italienischen Gräfin die Aufgabe übertragen bekommen hat, ein Porträt ihrer Tochter Héloïse anzufertigen. Diese soll bald mit einem Adeligen aus Mailand vermählt werden und ihr Gemälde dient des Abschlusses dieser Verbindung.

Die junge Héloïse ist jedoch gar nicht begeistert von den Plänen ihrer Mutter und rebelliert gegen eine arrangierte Ehe. So weigert sie sich auch für ein Gemälde zu sitzen, womit sie bereits einen Maler vertrieben hat. Marianne soll nun durch einen Trick die Gunst des Mädchens erlangen und sich als ihre neue Gesellschafterin ausgeben. Bei ihren täglichen Spaziergängen und Aktivitäten muss sie sich das Gesicht der jungen Héloïse so genau einprägen, dass sie es abends aus dem Kopf auf die Leinwand bringen kann.

Mit der Zeit kommt es jedoch zu einer immer engeren Bindung zwischen den Frauen und Marianne zweifelt zusehends an ihrem Auftrag, mit dem sie die neu gewonnene Freundin hintergeht. Als Marianne ebenfalls weggeschickt werden soll, erklärt sich Héloïse jedoch endlich zu einem Porträt bereit. Die Beziehung zwischen den beiden Frauen scheint sich jedoch immer mehr zu wandeln und statt als Freundinnen nehmen sie sich nunmehr als Liebende wahr, was auch Mariannes Blick auf ihre Gemälde verändert.


Kritik zu Porträt einer jungen Frau in Flammen

Porträt einer jungen Frau in Flammen“ ist ein ausdrucksstarkes und beeindruckendes französisches Historiendrama der Regisseurin Céline Sciamma , das nicht nur den Blick auf diese Epoche, sondern auch das Genre an sich verändert. Nicht nur, dass wir mit der französischen Filmemacherin Céline Sciamma einen weiblichen Blick auf das 18. Jahrhundert in Frankreich haben, der sich deutlich von dem ihrer männlichen Kollegen unterscheidet, sondern sie wählt zudem auch noch einen völlig neuen Ansatz der Betrachtung.

Der Film setzt vor allem auf starke Frauenrollen, die hier in einer solidarischen Gemeinschaft gezeigt werden, die jegliche Standesgrenzen und Konventionen überwindet. So erleben wir in „Porträt einer jungen Frau in Flammen“ nicht nur das Aufblühen einer zarten Liebe zwischen den beiden Protagonistinnen Marianne und Héloïse, sondern auch das enge Band ihrer Freundschaft mit dem Dienstmädchen Sophie.

Sciammas filmisches Werk befasst sich vor allem auch mit genderpolitischen Themen, wie der Abtreibung, die hier in ungewöhnlichem Maße und völlig untypisch für dieses Genre dargestellt wird. Damit reiht sie sich in eine feministische Tradition ein, in der den Frauen mehr Raum und Selbstbestimmung eingeräumt wird, so wie es Sciamma hier mit ihrem Film tut, der trotz patriarchaler Gesellschaft den Blick auf die Frauen lenkt.