Cast

Die Handlung von Muttertag

Die ehemalige NATO-Spezialagentin Nina (Agnieszka Grochowska) musste vor Jahren ihren kleinen Sohn Maks verlassen, um sich besser auf ihre Arbeit konzentrieren zu können und den Jungen nicht in Gefahr zu bringen. Doch das Band zwischen Mutter und Sohn hält ewig: Als Maks (Adrian Delikta) Jahre später von skrupellosen Gangstern entführt wird, muss sich Nina wohl oder übel den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit stellen, um ihren Sohn zu retten. So setzt sie alles daran, ihren Sohn zu befreien - und schreckt dabei auch nicht vor roher, explosiver Gewalt zurück.


Kritik zu Muttertag

Und täglich grüßt das Murmeltier...

Inzwischen haben wir schon jede Woche einen dieser fragwürdigen Titel im Heft, die Netflix exklusiv in Polen produzieren lässt. Vielleicht wisst ihr ja, wer sich den Kram daheim freiwillig anschaut und frenetisch jubelnd von der Couch aufspringt, wenn pünktlich zum Wochenende der nächste Stinkekäse hochgeladen wird. Doch Moment! Könnte es wirklich wahr sein, oder ist das nur eine Netflix-Fata Morgana? Bricht „Muttertag“ etwa den Bann?

Nicht wirklich. Doch wenigstens ist der Ansatz brutal vielversprechend. Anders als zuletzt „Stundenplan“, der weder Style noch Substance hatte, überzeugt „Muttertag“ zumindest mal mit lässigem Look. Die Kameraarbeit ist fantastisch, auch das bläuliche Colour-Grading macht einiges her.

Das Problem - wie bei jeder polnischen Netflix-Produktion jemals: Schauspielerisch ist auch „Muttertag“ wieder hart unterirdisch. Das fängt bei der wenig überzeugenden Hauptfigur an, die zwar ordentlich zulangen kann, in emotionaleren Dialogpassagen, von denen es in „Muttertag“ leider genug gibt, aber komplett versagt. Trotzdem schafft es der übrige Cast, Agnieszka Grochowskas Performance noch zu unterbieten. Vor allem die Gangster wirken lächerlich überzogen, kommen als wenig ernstzunehmende Karikaturen ohne Power daher und werfen sich vor allem in der zweiten Hälfte fast im Minutentakt ausgelutschte Wortklaubereien an den Kopf, dass jedes noch so pummelige Phrasenschwein schon lange geplatzt wäre.

Lohnt sich nicht, weil Netflix einfach nicht dazulernt. Viel schlimmer noch: das Publikum auch nicht. Und so wird eben auch „Muttertag“ wieder die Netflix-Filmcharts dominieren, als gäbe es kein Morgen mehr. Warum? Das weiß nur die Müllabfuhr.