Faszinierender Indiehit um einen Mann, der, von extremem Kurzzeitgedächtnis behindert, die Mörder seiner Frau sucht.
Kinostart: 13.12.2001
Mark Boone Junior
als Burt
Stephen Tobolowsky
als Sammy
Harriet Sansom Harris
als Frau Jankis
Callum Keith Rennie
als Dodd
Handlung
Von einem Gedächtnisdefekt immer wieder aller Erinnerungen beraubt, kämpft Leonard Shelby gegen das Vergessen, das die Mörder seiner Frau bisher schützte. Mit Fotos und Tätowierungen konserviert er Informationen, geht immer weiter in die Vergangenheit zurück, bis die Wahrheit zu Tage tritt, die vielleicht auch ihn selbst in Frage stellt.
Der Geschäftsmann Leonard Shelby hat ein Problem: Er leidet an einer seltenen, unheilbaren Form von Gedächtnisschwund, wodurch er sich kaum an nur 15 Minuten zuvor Geschehenes erinnern kann. Dennoch hat er sich geschworen, den Vergewaltiger und Mörder seiner Frau zu stellen. So müssen Karteikarten, Fotografien, Notizen und Tattoos das Erinnerungsvermögen ersetzen, mit dem Leonard sein Leben krampfhaft zusammenzuhalten versucht. Hartnäckig verfolgt er das Ziel, das er sich auf den Leib eingebrannt hat: "Find him and kill him"...
Leonard Shelby leidet an einer unheilbaren Form von Gedächtnisschwund. Dennoch hat er sich geschworen, den Vergewaltiger und Mörder seiner Frau zu finden. Nach seinem aufsehenerregenden Erstling "Following" (1998) beweist Drehbuchautor und Regisseur Christopher Nolan erneut seinen Sinn für komplexe Strukturen und ausgefeilte Psychologie.
Kritik
Die Wahrheit ist da draußen, aber der Spaß ist, sie zu suchen, nicht wirklich, sie zu finden. Von diesem Impuls lebt die Independenterfolgsstory dieses US-Kinojahres, die Zuschauer und Kritiker interpretationslustig und verunsichert zurücklässt, ob denn die konsequent rückwärts, vom Ende zum Anfang hin erzählte Geschichte von Leonard S., der sich an die Ermordung seiner Frau und die Täter zu erinnern versucht, die Wahrheit oder das Konstrukt einer verdrängenden Psyche ist.
Die Debatte um "Memento", die an ähnliche Diskussionen um "Reservoir Dogs" oder "Die üblichen Verdächtigen" erinnert, heizte in den USA das Interesse an dem 4,5 Millionen-Projekt so an, dass dieses innerhalb von elf Wochen, getragen von Mundpropaganda und Kritik, 17 Millionen Dollar einspielen konnte. Dabei ist der zweite Spielfilm des Briten Christopher Nolan eine nicht gerade leicht zugängliche Kopfnuss, die zu knacken höchste Aufmerksamkeit erfordert, um nach anfänglicher Desorientierung und Verwirrung das Puzzle von Nolans Drehbuch zusammenzusetzen. Selbiges versetzt seinen Protagonisten Leonard Shelby (Guy Pearce aus "L.A. Confidential") in den chronischen Zustand eines extremen Kurzzeitgedächtnisses (wie etwa Ulrich Matthes in Tykwers "Winterschläfer"), das Shelby nicht nur die Umstände der Ermordung seiner Frau, sondern nahezu alles nach einer bestimmten, nicht näher definierten Zeit vergessen lässt. Mit Hilfe von Fotos und auf seine Haut tätowierten Notizen tastet sich Shelby zurück, lässt die Figuren, die seine Wege immer wieder kreuzen, in divergierenden Charakterfacetten schillern, womit deren wahre Intentionen auch für uns undurchschaubar bleiben. Nichts ist so, wie es vielleicht scheint, wenn jede Szene, die die Konsequenz der vorausgegangen ist, neues Licht in das Rätsel bringt. Dramatische Spannung lässt Nolans originelle Struktur nicht wirklich zu, aber die fragmentarische Spurensuche fasziniert und fordert das Langzeitgedächtnis des Zuschauers heraus, der am Ende, das eigentlich der Anfang ist, sich erinnern muss, was am Anfang, der eigentlich das Ende ist, geschah. Das Spiel mit der Wahrnehmung forciert Nolan mit clever platzierten Informationen für Interpretationen, tragenden Blitzbildangeboten für das Unterbewusstsein, die, wie die Struktur des Films insgesamt auch, eine zweite Sichtung von "Memento" geradezu notwendig machen. Kommerziell sollte dies bei Freunden anspruchsvollerer Kinounterhaltung kein Schaden sein, wenngleich die Intelligenz eines Films noch selten die Basis für Erfolg gewesen ist. kob.
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Info
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