Cast

Die Handlung von Lost Girls

Sie hätte es wahrscheinlich nie bemerkt, doch ausgerechnet am Abend zuvor sollte ihre Tochter Shannan zum Essen vorbeikommen. Als sie trotz Ankündigung nicht auftaucht und auch in den folgenden Tagen nicht zu erreichen ist, macht sich Mari Gilbert (Amy Ryan) gemeinsam mit ihren Töchtern Sherre (Thomasin McKenzie) und Sarra (Oona Laurence) auf die Suche nach der 24-Jährigen. Eine erste Spur führt die langsam verzweifelnde Familie nach Long Island, wo Shannan zuletzt gesehen worden sei. Bald stellt sich heraus, dass Maris älteste Tochter nicht das Leben führt, das sie stets vorgab. Erst als erste Leichen und weitläufig verstreute Körperteile ausgegraben werden, klemmt sich die Polizei hinter den Fall. Die Morde scheinen irgendwie mit Shannans Verschwinden verbunden zu sein - und jede Spur führt in die eingeschworene Küstengemeinde von Oak Beach...


Kritik zu Lost Girls

Mal wieder ein reduziert und intensiv erzählter Crime-Thriller mit nordischer Ästhetik gefällig? Dann ist „Lost Girls“ von Liz Garbus exakt die richtige Unterhaltungsgrundlage für dich! Auf Basis eines bis heute ungeklärten, schrecklichen Verbrechens aus dem Jahre 2010, dessen unbekannter Täter als Long Island Serial Killer in die Geschichte einging, rollt die Regisseurin die tragische Erzählung aus der Sicht der verzweifelt für ihre Tochter kämpfenden Mutter auf. So verzichtet „Lost Girls“ vollends auf überzogene Dynamik, schöpft sämtliche Erzählgewalt ausschließlich aus der zermürbenden Wucht des Falls an sich. Als Grundlage hielt hier neben dem Kriminalfall auch der gleichnamige Sachbuch-Bestseller von Robert Kolker her, der die damaligen Ereignisse nachfolgend nachempfunden hatte.

Die Suche nach der Wahrheit wird so zur intensiven Zerreißprobe für die Charaktere wie auch uns als Zuschauer, die zwischenzeitlich definitiv die eine oder andere Länge aufweist. Trotzdem bleibt letzten Endes die Erkenntnis zurück, kein wirklich fundiertes Verständnis von der menschlichen Logik zu besitzen - kaum lässt sich die Brutalität dieses Falls in nachvollziehbare Bahnen lenken. Darstellerisch überragt vor allem Amy Ryan als verzweifelte Mutter den übrigen Cast. Wie sie ihrer Figur die nötige Tiefe verleiht, selbst dabei jedoch nicht gänzlich frei von eigener Schuld agiert, ist enorm stark. Leider bekommt Reed Birney als fies hinterhältiger Arzt mit düsterer Kehrseite deutlich zu wenig Screentime, macht sich seine wenigen Szenen jedoch stets gekonnt zu eigen.