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Die Handlung von Killers of the Flower Moon

Als damals die amerikanische Regierung den Osage-Indianern das karge Land als Reservat vermacht hat, hielten sie es für einen cleveren Schachzug. Doch schon bald wurden dort riesige Ölvorkommen entdeckt, wodurch die Osage zu den reichsten Menschen des Jahrhunderts wurden. Für die mächtigen weißen Männer war dieser Umstand natürlich ein Dorn im Auge und die Osage mussten viele gewalttätige Attacken über sich ergehen lassen.

Auch in den Augen von Rinderbaron William Hale war dies eine große Ungerechtigkeit, anstatt es seinen Landsmännern jedoch gleichzutun und sich die Ölvorkommen mit Gewalt anzueignen, verfolgt William einen anderen Weg. Er hat sich die Freundschaft des Osage-Stammes erschlichen und betreibt sogar seine Farm inmitten der riesigen Ölfelder. Um jedoch vollends von dem schwarzen Gold zu profitieren, bedarf es einer weiteren Trickserei – und hier kommt sein Neffe Ernest Burkhart ins Spiel.

Ernest ist gerade erst unversehrt aus dem Krieg zurückgekehrt und muss in seiner neuen Heimat erst einmal Fuß fassen – mit Williams Hilfe wird das aber ein Kinderspiel. Als Chauffeur hält er sich über Wasser, wobei er meist die Mitglieder der Osage-Indianer von A nach B transportiert. Darunter hat es ihm eine Dame besonders angetan: Mollie. Doch kaum läuten für die beiden die Hochzeitsglocken, beginnt auch schon das große Massensterben ihrer Familienmitglieder. Anfangs glaubt man noch an natürliche Todesursachen, doch irgendwann werden die Osage-Mitglieder unverhohlen auf öffentlicher Straße ermordet.

Hat etwa William etwas damit zu tun? Das FBI hegt jedenfalls den Verdacht.


Kritik zu Killers of the Flower Moon

Vor den meisten Schandtaten, die unsere Vorfahren und Landsmänner einst begangen haben, verschließen wir nur allzu gerne die Augen. Ein gutes Beispiel ist der Umgang mit indigenen Völkern. So wurden die Ureinwohner Amerikas von den Siedlern malträtiert, getötet oder, wenn es halbwegs gut verlief, von einem Reservat ins nächste geschickt. Berichte davon gibt es unzählige, aber einer davon fand in den vergangenen Monaten endlich den Weg auf die große Leinwand und ist nun auf Apple TV+ zu finden: „Killers of the Flower Moon“.

Die Geschichte beruht auf den wahren Ereignissen rund um die Osage-Indianer, die David Grann einst in dem True-Crime-Roman „Das Verbrechen: Die wahre Geschichte hinter der spektakulärsten Mordserie Amerikas“ festgehalten hat. Die Inszenierung von „Killers of the Flower Moon“ hat dabei niemand Geringeres als Regie-Urgestein Martin Scorsese übernommen.

Als Scorsese das Buch von Grann in die Finger bekam, wusste er sofort, dass diese Story verfilmt werden musste. Nur leider stand sein Projekt lange Zeit unter keinem guten Stern. Nachdem er sich nämlich mit seinem Film „Silence“ regelrecht ins Bein geschossen hat, schienen die großen Studios eher vor seinen monumentalen Werken zurückzuschrecken.

Danke an Apple TV+ geht raus! Einen Film wie „Killers of the Flower Moon“ hat es nämlich gebraucht. Das Werk wirft einen ungeschönten Blick auf die Morde und den unterschwelligen Rassismus, der zu der Zeit gang und gäbe war. Die Atmosphäre ist entsprechend düster und bedrückend und die schauspielerische Leistung ist mal wieder allererste Sahne. Was nicht wirklich verwundern dürfte, denn für „Killers of the Flower Moon“ hat Scorsese etliche Hochkaräter Hollywoods ans Set gekarrt. Darunter auch seine beiden Lieblinge Robert De Niro („Taxi Driver“) und Leonardo DiCaprio („The Revenant – Der Rückkehrer“). Darüber hinaus brilliert Wunderknabe Jesse Plemmons („Breaking Bad“) als FBI-Schnüffler und Goldjunge Brendan Fraser („The Whale“) sowie John Lithgow („Hinterm Mond gleich links“) zeigten sich ebenfalls brillanten Kurzauftritten. Und obwohl in „Killers of the Flower Moon“ so viele starke Namen mit ebenso starken Performances vertreten sind, so ist es doch Lily Gladstone, die dem Ganzen den letzten Schliff in Sachen emotionaler Tiefe verpasst hat.

Lohnt sich, weil es keinen besseren Regisseur und keine bessere Besetzung hätte geben können, um eine solch tragische Begebenheit auf Band festzuhalten.