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Die Handlung von Gott existiert, ihr Name ist Petrunya

In einer Gesellschaft wie der Mazedoniens, in der die patriarchalen Strukturen noch ungebrochen sind, hat man es als Frau nicht leicht. Vor allem, wenn man wie Petrunya eine eher moderne und selbstbestimmte Lebensweise bevorzugt. Viel Erfolg hat Petrunya damit jedoch leider bisher nicht gehabt. Sie hat zwar ihr Studium in Geschichte abgeschlossen, allerdings findet sie damit einfach keinen Job und ist gezwungen mit ihren 31 Jahren noch bei ihren Eltern zu wohnen.
Doch das Blatt soll sich zu ihren Gunsten ändern, zumindest denkt sich dies Petrunya vielleicht, als sie spontan eine religiöse Prozession stört und damit für großes Aufsehen und Empörung sorgt. Nachdem sie wieder von einem enttäuschenden Vorstellungsgespräch kommt, trifft sie zufällig auf eine religiöse Prozession, in der ein Priester ein heiliges Kreuz von einer Brücke wirft. Hunderte junge Männer stehen schon bereit sich in das eisige Wasser zu stürzen, um das Kreuz zu suchen, verspricht dieses doch Glück und Wohlstand für das komplette Jahr. Petrunya springt kurzerhand mit all ihren Klamotten am Leib in die eisigen Fluten und findet tatsächlich als Erste das Kreuz. Trotz großer Proteste darf Petrunya das Kreuz zunächst behalten, bis auf einmal die Polizei nach ihr sucht, ist es Frauen doch verboten an der Prozession teilzunehmen. Allerdings denkt Petrunya gar nicht daran das Kreuz wieder zurückzugeben.


Kritik zu Gott existiert, ihr Name ist Petrunya

Das Drehbuch zu „Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ von Regisseurin Teona Strugar Mitevska und Drehbuchautorin Elma Tataragic basiert auf einer wahren Begebenheit. Jährlich finden am 19. Januar in den orthodoxen Gemeinden Osteuropas zahlreiche Prozessionen zum Dreikönigstag statt. Im Jahr 2014 fing tatsächlich eine Frau das heilige Kreuz bei dieser Prozession und musste sich großen Anfeindungen aussetzen. Aus Empörung heraus und als feministischen Protest begannen die beiden Frauen am Drehbuch zu „Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ zu arbeiten. Sie wollten eine weibliche Protagonistin schaffen, die im Laufe des Films immer mehr an Stärke gewinnt und für sich selbst einsteht. Mit ihrem Film äußern sie nicht nur Kritik an den patriarchalen und religiösen Strukturen Mazedoniens und auch Osteuropas, sondern setzen ein Statement für die Emanzipation der Frauen in diesen Gegenden, die sich von Unterdrückung befreien und für mehr Selbstbestimmung kämpfen sollen.
„Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“ feierte auf der 69. Berlinale im Februar 2019 Premiere und kommt nun am 14. November 2019 auch endlich in die deutschen Kinos.