Quelle: tMDB.

6,5

Gestorben wird Morgen (2019)

Original-Titel: Gestorben wird Morgen
FSK: tba.
28.03.2019 (DE) -   Dokumentarfilm |   Laufzeit: 75 Min.
Eine interessante Dokumentation über eine faszinierende Stadt, in der Rentner ihre letzten Lebensabende verbringen.

Die Handlung von Gestorben wird Morgen

Vergesst das Rentnerparadies Florida. Nur ein paar Hundert Kilometer weiter westlich im Staat Arizona existiert ein Ort, der nur für Rentner geschaffen wurde. Breite mit Palmen umsäumte Straßen, ebenerdige Häuser, smaragdgrünes Wasser und saftige Grünanlagen – Willkommen in Sun City!

Wer hier Trauer, langweilige Kaffeekränzchen und wehleidige Herrschaften erwartet, sollte sich schämen. Die Menschen, die hier wohnen haben eine ganz andere Sichtweise auf das Älterwerden sowie den Tod und gehen stattdessen jedem Tag mit einem Lächeln entgegen.

Körperliche Beschwerden? Natürlich! Sogar reichlich, nur wird diesen Wehwehchen recht wenig Aufmerksamkeit beigemessen. So erzählt eine ältere nahezu blinde Lady unverblümt, dass ihr Lover über das Wochenende vorbeikommt und sie schon genau weiß, wo sie die meiste Zeit verbringen wird. Auch die übrigen Anwohner sind keine Kinder von Traurigkeit, denn einige haben sich sogar als kleine Rock-Band zusammengetan und geben regelmäßig Garagen-Konzerte.

In Sun City ticken die Uhren einfach anders!


Kritik zu Gestorben wird Morgen

„Gestorben wird morgen“ ist ein faszinierender Dokumentarfilm über das würdevolle Altern und eine Stadt, die genau das ermöglicht. Diese Stadt wirkt für Außenstehende wahrscheinlich eher wie eine Utopie, doch es gibt sie wirklich. Sie trägt den Namen Sun City und liegt im amerikanischen Staat Arizona nahe der Metropole Phoenix.

Sun City wurde in den 60er Jahren errichtet und zählt mittlerweile 40.000 Einwohner, in der Menschen ab dem 55. Lebensjahr wohnen und ihren letzten Lebensabend in Würde genießen dürfen. Denn Selbstbestimmtheit im hohen Alter wird hier großgeschrieben. Deshalb werden die anfallenden Aufgaben in der Kommune auch von den Anwohnern selbst erledigt.

Hinter der Idee zu „Gestorben wird morgen“ steckt die deutsche Filmemacherin Susan Gluth . Seit 1995 widmet sie sich diversen Themen, wie den Zuständen in Flüchtlingslagern und der Obdachlosigkeit. Doch vor allem hat es ihr das Thema Altern angetan, denn immerhin hat sie dies bereits 2014 in ihrer Doku „ Playing Hooky – Getting Old is Not for Sissies “ thematisiert und auch ihr neuestes Werk „Gestorben wird morgen“ beschäftigt sich mit dem Älterwerden.

So will sie darin unter anderem den Fragen auf den Grund gehen, wie man im Alter Leben will und ob Alter auch Glück bedeuten kann. Ob sie diese Fragen letztendlich in „Gestorben wird Morgen“ beantwortet, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, aber immerhin bekommt der Zuschauer durch Gluths liebevolle und visuell ausdrucksstarke Inszenierung eine völlig andere Sichtweise auf das Alter und vor allem den Tod.


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