Cast

Die Handlung von Gänsehaut

Ist es nicht schon genug Qual, dass Zach seinen Vater viel zu früh verloren hat? Jetzt müssen er und seine Mum auch noch von New York City in das Provinznest Madison im Staate Delaware ziehen. Erschwert wird dieser neue Lebensabschnitt von Zachs Nachbar, einem verschrobenen Geheimniskrämer, der Zach aus irgendeinem unerfindlichen Grund auf dem Kieker hat. Okay, Zach findet dessen Tochter Hannah sehr attraktiv, aber ihn deshalb gleich als Störenfried abzustempeln ohne sich vorab ein Bild gemacht zu haben, ist schon ein wenig voreilig.

Als er dann eines Abends mitbekommt, wie der Nachbar scheinbar seine Tochter misshandelt, entdeckt er den wahren Grund des sonderbaren Verhaltens. Zachs Nachbar ist der renommierte Kinder- und Jugendbuchautor R.L. Stine. Und nach unzähligen Fallen, die der Autor in seinem Haus verteilt hat, stoßen Zach und sein Schulfreund Champ auf das Allerheiligste des Autors: ein ganzes Regal mit all seinen Werken. Nur sind sie alle mit einem Vorhängeschloss versehen. Wieso?

Auch darauf finden die beiden neugierigen Jungs alsbald eine Anwort, nur hätten sie auf die gut und gerne verzichten können. Denn jedes von R.L. Stine geschriebene Wort, insbesondere die Monster, erwachen darin zum Leben. Kein Wunder, dass der Autor vor langer Zeit das Schreiben aufgegeben hat. Bevor sie sich darüber jedoch weitere Gedanken machen, steht Zach und Champ erst einmal ein anderes Problem bevor: Die freigelassenen Monster versetzen das verschlafene Städtchen in Angst und Schrecken. Und während sie die flüchtigen Monster einzufangen versuchen, bahnt sich ein noch viel größeres Unheil seinen Weg in die Menschenwelt. Jetzt können Zach und Champ nur noch auf die Hilfe von R.L. Stine persönlich und dessen Tochter hoffen.


Kritik zu Gänsehaut

Bevor „Harry Potter“ überhaupt erst im Kopf seiner Schöpferin keimte, gab es bereits einen Autor, der mit seinen fantabulösen, oftmals schockierenden Geschichten die Jugend von damals in Atem hielt: R. L. Stine. Seine „Gänsehaut“-Reihe zählt nebst dem Jungen mit der Blitznarbe zu den erfolgreichsten Bänden aller Zeiten. 1995 wurde der Stoff unter dem Titel „Gänsehaut – Die Stunde der Geister“ erstmals für die Flimmerkiste aufbereitet und umfasste seitdem 4 Staffeln mit insgesamt 74 Folgen. Weitere 20 Jahre dauerte es, bis sich letztlich Rob Letterman („Gullivers Reisen – Da kommt was Großes auf uns zu“) an eine filmische Kurzversion der Buchreihe traute. Der Film „Gänsehaut“ war geboren.

Doch Lettermans Idee war riskant. Wie sollte man all die kultigen Gruselgestalten in einem 103-minütigen Film packen? In dem man sich in „Gänsehaut“ mit dem Autor selbst befasst, dem Ganzen einen Hauch Magie beifügt und eine Vielzahl der Kreaturen kurzerhand zum Leben erweckt. Das klingt chaotisch und ist es auch. Es gibt in „Gänsehaut“ kaum Zeit zum Verschnaufen, eine hitzige Sequenz folgt der nächsten. Kurz nach der einen Kreatur, erschreckt uns eine andere. Trotzdem findet Letterman die Zeit, nicht nur den menschlichen Charakteren genug Raum zum Entfalten zu geben, sondern auch einigen der kultigsten Horrorfiguren R.L.Stines einen Moment im Scheinwerferlicht zu bieten.

So sorgt die quirlige Bande an boshaften Gartenzwergen für so etliche witzige Momente und auch Slappy als Hauptantagonist kommt nicht zu kurz. Aber schöne CGI-Effekte allein reichen natürlich nicht aus, um wahre Cineasten bei Laune zu halten. „Gänsehaut“ braucht auch einen hoch motivierten Cast und diesen hat Letterman einerseits in den Jungstars Dylan Minnette („Tote Mädchen lügen nicht“), Odeya Rush („Lady Bird“) und Ryan Lee („Super 8“) gefunden und andererseits in Ulknudel Jack Black („Jumanji: Willkommen im Dschungel“), der nebst des verschrobenen Autors auch noch zwei Horrorgestalten seine Stimme leiht. Lohnt sich, weil Bücher nie so spannend waren. Das größte Lob gebührt dabei vor allem Jack Black, der gleich dreimal in Aktion tritt.