Eileen (2023)
Original-Titel: EileenEin Hauch Theater! In dem Noir-Thriller „Eileen“ lässt sich Thomasin McKenzie auf Marilyn-Monroe-Verschnitt Anne Hathaway ein – ein fataler Fehler.
Die Handlung von Eileen
Wir schreiben das Jahr 1960, in dem wir der unscheinbaren 24-jährigen Eileen begegnen. Ihr Leben ist von Tristesse und dunkler Traurigkeit durchzogen, wird sie doch aufgrund ihres langweiligen Daseins nicht nur von den Dorfbewohnern milde belächelt, auch in ihrem Job bei der Justizvollzugsanstalt Moorehead sieht sie sich immer wieder gewissen Anfeindungen gegenüber und selbst ihr an der Flasche hängender Vater hat keinerlei liebende Worte für seine Tochter übrig.
Eskalation findet bei Eileen lediglich in ihrer Fantasie statt. Zumindest bis sich mit Rebecca eine neue Psychologin in der Anstalt von Moorehead ankündigt.
Rebecca, das absolute Gegenteil von Eileen, wendet sich, zum Erstaunen aller, an Eileen, um die Gepflogenheiten des Gefängnisses und dessen Insassen näher kennenzulernen. Allmählich entwickelt sich so ein zartes Band der Freundschaft, von dem vor allem Eileen profitiert, schließlich wächst sie mit jeder Minute mehr aus sich heraus. Probiert die Garderobe ihrer Mutter aus, schminkt sich und probiert zusammen mit Rebecca das Nachtleben aus. Und auch auf der Arbeit bahnt sich ein Wandel an, insbesondere im Umgang mit dem Insassen Jim, für den beide Damen ein reges Interesse zu haben scheinen.
Kritik zu Eileen
Trotz einer siebenjährigen Schaffenspause hat Regienewcomer William Oldroyd nichts von seiner Begabung eingebüßt. Sein aktuelles Werk „Eileen“, welches diese Woche ins Programm von WOW aufgenommen wird, weist nämlich wieder dieselben Stärken wie sein Erstlingswerk „Lady Macbeth“ auf.
Wie schon bei „Lady Macbeth“ handelt es sich auch bei „Eileen“ um eine gewagte Romanadaption. Dieses Mal diente Oldroyd der Bestseller-Roman von Ottessa Moshfegh als Vorlage – und das Ergebnis ist ein erneut fesselnder Psychothriller.
Nicht zuletzt dank seiner beiden weiblichen Hauptrollen. In der Titelrolle des Mauerblümchens Eileen glänzt hier die Newcomerin Thomasin McKenzie, die zuletzt vor allem durch ihre Rolle in „Last Night in Soho“ positiv aufgefallen ist. Als Unterstützung, die der Jungstar aber sicherlich nicht gebraucht hätte, um das Publikum in den Bann zu ziehen, hat sich Oldroyd zudem Hollywoodstar Anne Hathaway gesichert.
Auch optisch macht „Eileen“ einiges her. Immer wieder wird die alltägliche Tristesse von Eileens Leben durchbrochen, sei es durch ihre Tagträumereien oder durch die regelmäßigen Aufeinandertreffen mit Rebecca.
Lohnt sich, weil Oldroyd trotz seiner Leinwandpause nichts verlernt hat. „Eileen“ ist fesselnd, insbesondere dank Thomasin McKenzie.