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Die Handlung von Dredd

In einer fernen Zukunft ist die USA nicht mehr wiederzuerkennen. Die einstige Weltmacht ist zu einer radioaktiven und äußerst lebensfeindlichen Landmasse verkommen. Einzig und allein die massiven, futuristischen Megacitys bieten Zuflucht für die letzten Überlebenden. Wenn man dies überhaupt als Zuflucht bezeichnen kann, denn dort herrscht Armut, Arbeitslosigkeit und Kriminalität.

Aus diesem Grund sind die Städte auch auf die Arbeit der sogenannten Judges angewiesen, die zugleich als Richter und Henker agieren. Einer dieser Vollstrecker ist Judge Dredd, dem ein gewisser, brachialer Ruf nachgesagt wird. In der Regel arbeitet Dredd allein, doch nun wurde ihm die mit telepathischen Kräften ausgestattete Rekrutin Anderson an die Seite gestellt. Gemeinsam sollen sie einem dreifachen Mord nachgehen, der sich in dem Apartmentkomplex von Peach Trees zugetragen hat.

Ziemlich schnell wird klar, dass es sich dabei um das Werk einer ganz bestimmten Bande handelt, die das Gebäude schon seit geraumer Zeit kontrolliert und mit denen nicht zu spaßen ist. Immerhin steht die Bande unter der Fuchtel der gewissenlosen Ma-Ma und die wittert sofort, dass Dredd und die Neue eine ernsthafte Gefahr sind.

Und wie löst Ma-Ma so ein Problem? Sie lässt kurzerhand das gesamte Gebäude abriegeln und gibt die beiden Judges zum Abschuss frei.


Kritik zu Dredd

Wenn man in dem großen Haufen der Comic-Adaptionen, nicht untergehen will, muss man schon etwas Besonderes bieten. Das schien auch Pete Travis bewusst gewesen zu sein, als er sich der 2012er Neuauflage des Antihelden „Dredd“ gewidmet hat. Denn „Dredd“ sticht in vielerlei Hinsicht aus der Masse hervor – und zwar so gut, dass selbst die Schöpfer des Comics das Werk feiern dürften. In erster Linie bleibt „Dredd“ nämlich seiner Vorlage treu. So ist das Werk düster, brachial und unheimlich bedrückend und wartet mit einem berechnenden, gefühlskalten Klotz von einem Antihelden auf.

Somit ist Travis’ „Dredd“ das genaue Gegenteil von Danny Cannons Version aus dem Jahre 1995. Sly in allen Ehren, aber seine Interpretation des wortkargen Richters damals wurde anscheinend mit dem Weichspüler gewaschen und, was noch viel schlimmer ist, er HAT DEN HELM ABGENOMMEN. Judge Dredd hat in den Comics NIE seinen Helm abgenommen, was "Dredd" (1995) letztlich wahrscheinlich das Genick gebrochen hat.

Doch zurück zu „Dredd“ aus dem Jahre 2012. Schließlich gibt es noch mehr Pluspunkte für diesen Streifen – wie zum Beispiel das Skript. Dieses stammt nämlich von niemand Geringerem als Tausendsassa Alex Garland, der nicht nur einige Romane verfasst, sondern auch an dem Zombie-Schnetzler „28 Days Later“ von Danny Boyle gearbeitet hat. Der nächste Pluspunkt ist die düstere Atmosphäre, die Oscar-Preisträger Anthony Dod Mantle („Slumdog Millionär“) gekonnt einfängt. Und als Letztes gebührt natürlich auch den Darstellern ein großes Lob. Dass Karl Urban („The Boys“), der in „Dredd“ 2012 die Titelfigur mimt, eine klasse Leistung abliefert, selbst wenn er nicht viel zu sagen hat, dürfte allen klar sein. Schließlich wird so ziemlich jede Produktion, in die er involviert ist, zu einem Hit. Aber auch Lena Heady („Game of Thrones“) kann als garstige Gang-Chefin einige Akzente setzen. Lohnt sich, weil die Adaption der Comic-Vorlage treu bleibt und gleichzeitig alle Seiten zufriedenstellt, ob Fans des Originals, Schöpfer des Originals, Comic-Fans, Fans von Karl Urban oder Action-Fans.