Don't Worry Darling (2022)
Original-Titel: Don't Worry Darling
Bloß keine Panik! In „Don't Worry Darling“ deepdiven Florence Pugh und Harry Styles versehentlich in die mysteriöse Community von Chris Pine.
Die Handlung von Don't Worry Darling
Wir befinden uns in den 50ern. Das Ehepaar Chambers bekommt die wohl größte Chance des Lebens, als Ehemann Jack seine Ingenieurstätigkeiten dem Visionär und Siedlungsgründer Frank zur Verfügung stellen darf. Mit der neuen Arbeitsstelle beim Victory Projekt, ist nämlich auch inbegriffen, dass er und seine Frau Alice in die idyllische Siedlung Victory mitten in die Wüste ziehen.
Und dort scheint alles perfekt zu sein. Während die Männer an streng geheimen Projekten arbeiten, können die Frauen die Seele baumeln lassen, sofern sie dafür sorgen, dass das Haus im guten Zustand ist und das Essen auf dem Tisch steht, sobald ihr Ehemann nach Hause kommt. So verbringt Alice mit ihren neuen Freundinnen, zu denen Margaret und Bunny gehören, die meiste Zeit im Shopping-Center oder am Pool.
Doch mit der Zeit wird Alice skeptisch. Nicht nur, dass Margaret sich immer mehr von der Frauenclique abkapselt und komisches Zeug von sich gibt, auch Alice wird allmählich die Befürchtung nicht los, dass in der Siedlung Victory etwas nicht mit rechten Dingen vor sich geht. So ähneln sich die Kennenlerngeschichten der Paare fast aufs letzte Haar und ein Flugzeugabsturz in der Nähe der Siedlung scheint niemanden zu interessieren. Doch wehe du tanzt aus der Reihe und steckst deine Nase in Angelegenheiten, die dich laut Frank nichts angehen…
Kritik zu Don't Worry Darling
Wie macht Olivia Wilde das nur? Als Schauspielerin dümpelte sie irgendwo in der Mittelmäßigkeit und stach nie wirklich aus der Masse hervor. Als Filmemacherin überrascht sie uns aber ein ums andere Mal. Mit „Booksmart“ hat sie damals ihren Regie-Einstand gefeiert und direkt die Ketten des altbewährten Coming-of-Age-Films und der Komödie gesprengt. Mit ihrem neuesten Geniestreich „Don’t Worry Darling“ zerpflückt sie nun das nächste Genre und serviert uns einen fies verschachtelten Retro-Mystery-Thriller.
Zumindest thematisch und optisch stößt sie dabei in dasselbe Horn wie viele Filmemacher vor ihr, die von utopischen Gesellschaften fasziniert waren („Pleasantville – zu schön, um wahr zu sein“ und „Suburbicon“). Das Interessante daran: In den meisten Fällen sind diese Utopie-Darstellungen meist mit den 50er Jahren verknüpft – „Don’t Worry Darling“ ist hier keine Ausnahme.
Ich habe auch eine Theorie, wieso: Wenn man als Filmemacher darauf abzielt, den Zuschauer in Sicherheit zu wägen, nur um in der nächsten Minuten die Katastrophe zu entfesseln, sind die 50er Jahre perfekt. Sie sind (zumindest für mich) wunderschön und zugleich extrem furchteinflößend. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass diese Zeit einerseits der Inbegriff des Wohlstands und der Zufriedenheit war, andererseits aber auch die Entwicklung der Atombombe wie ein Damoklesschwert über den Köpfen der Bevölkerung schwebte.
Diesen Umstand macht sich Olivia Wilde für ihren Grenzen einreißenden, cineastischen Liebesbrief „Don’t Worry Darling“ zunutze. Die richtige Wirkung entfaltet der Film aber erst durch das Ensemble: Florence Pugh, Harry Styles und Chris Pine gemeinsam vor der Kamera. Das muss man erst einmal schaffen. Vor allem Pugh beeindruckt mal wieder mit ihrer Palette an Gesichtsausdrücken. Schade, dass sie für „Don’t Worry Darling“ nicht in die engere Auswahl bei den Oscars 2023 gekommen ist.
Lohnt sich, weil uns Olivia Wilde zeigt, was einen guten Thriller ausmacht: Er muss nicht nur die Protagonisten verdutzt stehen lassen, sondern auch das Publikum.
Für alle, die dem nicht zustimmen: Einer unserer Redakteure war von
„Don’t Worry Darling“ ganz und gar nicht begeistert und hat das Werk, direkt in die Lästerecke verfrachtet.