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Die Handlung von Der Pfad

Frankreich des Jahres 1940: Rolf und sein Vater Ludwig spielen vergnügt am Marseiller Strand, dabei ist ihre derzeitige Situation alles andere als sorgenfrei. Ludwig, der als Journalist einige reißerische Artikel über das Regime von Hitler verfasst hat, befindet sich mit seinem erst zwölfjährigen Sohn auf der Flucht.

In Marseille sollte eigentlich ein Schiff warten, dass sie sicher nach Amerika bringt, wo Ehefrau und Mutter Katja schon vor Jahren hin ausgewandert ist. Doch die Fluchtroute ist dicht. Als letzter Ausweg bleibt dem Vater-Sohn-Gespann nur noch die Überquerung der Pyrenäen, um von Spanien aus eine Überfahrt zu ergattern.

Damit sie sicheren Fußes über das Gebirge kommen, haben sie sich einen Guide geholt – Núria, die nur ein Jahr älter als Rolf ist und somit selbst noch als Kind zählt. Alles verläuft nach Plan, bis der Familienhund mit seinem Gebell auf sich und die Familie aufmerksam macht. Während Rolf und Núria der darauffolgenden Hetzjagd entkommen können, hat Vater Ludwig kein großes Glück. Er wird von den Nationalsozialisten in Gewahrsam genommen und Rolf muss die Flucht ohne seinen Papa antreten.


Kritik zu Der Pfad

Habt ihr euch schon einmal gefragt, wann die Geschichten über den Zweiten Weltkrieg, in denen einzelne Menschen Unvorstellbares erreicht haben, ein Ende nehmen? Gefühlt finden die Filmschmieden dieser Welt monatlich neue wahre Begebenheiten aus den turbulenten Jahren des Zweiten Weltkriegs. Eine dieser Geschichten findet diese Woche dank „Der Pfad“ einen Platz im Programm von WOW.

Als Inspiration diente Rüdiger Bertram, dem Drehbuchautor von „Der Pfad“, das Buch „Mein Weg über die Pyrenäen“ von Lisa Fittkos. Die Frau war zur Zeit des Hitler-Regimes als Fluchthelferin tätig und schaffte es, mit ihrem Weg, einigen Flüchtigen das Leben zu retten. Anstatt sich jedoch an eine Erzählung für Erwachsene zu setzen, hat Rüdiger Bertram „Der Pfad“ zu einer kinderfreundlichen Abenteuergeschichte umgewandelt, deren kindliche Leichtigkeit immer wieder von dramatischen Ereignissen durchbrochen wird. Ein knallharter und stetiger Wechsel, den Regisseur Tobias Wieman („Grossstadtklein“) mit seiner Inszenierung perfekt einfängt.

Die wahrliche Meisterleistung kommt aber von den beiden Jungstars Julius Weckauf („Der Junge muss an die frische Luft“) und Nonna Cardoner („Welcome to the Family“), die sich als Rolf und Núria allein durch die Pyrenäen schlagen. Es ist einfach erstaunlich, wie die beiden Kids diesen harschen Wechsel zwischen friedlicher Sorglosigkeit und beängstigender Dramatik mit ihren Gesten und Gesichtsausdrücken noch greifbarer machen.

Lohnt sich, weil... 
... „Der Pfad“ eine kindliche Abenteuergeschichte mit genau der richtigen Portion Drama ist, um die kleinen Zuschauer nicht zu überfordern. Unvergleichlich gut: Julius Weckauf und Nonna Cardoner.