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Die Handlung von Der junge Häuptling Winnetou

Der Apachen-Stamm unter der Führung von Häuptling Intschu-tschuna steht vor einem großen Problem. Seit einigen Tagen nun kehren die Jäger mit immer weniger Ausbeute zurück. Die einstigen Jagdgründe sind mit einem Mal wie leer gefegt und der Grund dafür ist den Indianern nicht ersichtlich. Sollte der Häuptling also nicht bald eine Lösung finden, ist der Stamm gezwungen, die sicheren Lande zu verlassen.

Winnetou, der Sohn des Häuptlings, ist zwar erst zwölf, sieht sich aber schon jetzt als starker Krieger, der dem Stamm bei diesem Problem behilflich sein kann. Stattdessen wird er jedoch von seinem Vater zum Ausmisten der Pferdewiese verdonnert. Für Winnetou natürlich eine Schmach, die er nicht auf sich sitzen lassen kann. So ergreift er eines Nachts die Chance, um das Schicksal seines Stammes selbst in die Hand zu nehmen.

Glücklicherweise weiß Tom Silver, ein Pferdedieb, den Winnetou erst kürzlich auf frischer Tat ertappt hat, wo sich die Büffelherde aufhalten könnte. Um das Verschwinden der Büffelherde zu enträtseln, müssen die beiden tapferen Jungen jedoch nicht nur Sheriff Watson die Stirn bieten, sondern sich auch gegen den fiesen Ganoven Todd Crow wehren, der sich den Schatz der Indianer unter den Nagel reißen will.


Kritik zu Der junge Häuptling Winnetou

Nachdem „Harry Potter“ und die „Twilight“-Saga eine Neuauflage für die neue Generation bekommen sollen, haben wir uns natürlich gefragt, ob wirklich jede Generation ihren eigenen Harry Potter oder Glitzer-Edward braucht. Dabei hat uns der Kinderfilm-Regisseur Mike Marzuk (Die „Fünf Freunde“-Filmreihe) mit „Der junge Häuptling Winnetou“ vor nicht allzu vielen Monaten bereits ein Paradebeispiel geliefert – und zwar nicht in positivem Sinne.

Die Idee war, den Indianer-Helden, den Karl May vor etlichen Jahren zu Papier gebracht und den Pierre Brice vor 60 Jahren in „Der Schatz im Silbersee“ zum Leben erweckt hat, der ganz jungen Generation schmackhaft zu machen. An dieser Stelle sei schon gesagt, sofern es den Zuschauern nicht klar sein sollte: „Der junge Häuptling Winnetou“ ist kein Prequel, sondern einfach nur eine Neuinterpretation. Das ist eigentlich keine schlechte Idee, wäre die Umsetzung nicht so grauenhaft steif.

Als Kinderstars hat man sich den Newcomer Milo Haaf und Serienstar Mika Ullritz („Sturm der Liebe“) auserkoren. Doch ausgerechnet Letzterer wirkt durch die Weisheiten, die er vom Stapel lässt, ziemlich altklug – quasi wie ein alter Mann, der im Körper eines Kindes gefangen ist. Nicht weniger lächerlich ist auch der Antagonist Todd Crow, der dank Anatole Taubmans („Dark“, „Asbest“) überzogener Darstellung wie eine billige Parodie von Johnny Depps Jack Sparrow wirkt.

Statt vielleicht mehr relevante Themen der Zielgruppe anzusprechen, wie es die Fortsetzung von „Mein Lotta-Leben 2“ und „Bibi & Tina – Einfach Anders“ versucht haben, scheint man hingegen an den Spaß zu appellieren, den unsere ältere Generation als Kind beim Spielen von Cowboy-und-Indianer hatte, und verpackt das in ein Abenteuer zweier neuer Freunde. Dazu kommen die vielen Querverweise zum Original, was unter anderem der Grund ist, wieso sich Mika Ullritz wie ein altkluger Herr anhört und auch die Figur namens Sam Hawkens, die ständig ihre Sätze mit den Worten „wenn ich mich nicht irre“ beendet, dürfte der älteren Generation nur allzu bekannt vorkommen. Das macht es natürlich für die Eltern interessant, dürfte bei den Kiddies jedoch kaum merkbare Reaktionen hervorrufen. Lohnt sich nicht, weil das Werk an den Interessen der Zuschauer vorbeireitet. Eine Realverfilmung von „Yakari“ würde sicherlich besser ankommen.