
Christmas Is Canceled (2022)
Original-Titel: Christmas Is CanceledAdé mit der Weihnachtsstimmung: „Christmas Is Canceled“ sorgt dafür, dass Weihnachtsmuffel freiwillig zu Hallmark-Filmen greifen.
Die Handlung von Christmas Is Canceled
Der Verlust eines geliebten Menschen ist nicht für jeden auf dieselbe Art und in der gleichen Zeit zu überwinden. Emma Lockhart beispielsweise hat auch nach zwei Jahren noch immer mit dem Tod ihrer Mutter zu kämpfen.
Um mit diesem Verlust zurechtzukommen, steckt sie all ihre Power in ihren Vater, von dem sie denkt, dass er mindestens genauso sehr trauert wie sie. So kann sie es kaum erwarten, sich mit ihm schon Wochen vorher in die traditionellen Weihnachtsvorbereitungen zu stürzen, mit passenden Weihnachtspullis, Schürzen im Partnerlook und einer großen Back-Aktion.
Doch dieses Jahr wird es wohl nicht das typische Weihnachten sein, wie es Emma gewohnt ist. Denn sehr zu ihrem Leidwesen muss sie feststellen, dass ihr Dad scheinbar schon längst über den Tod seiner Frau hinweg ist und stattdessen ein neues Liebesglück gefunden hat. So weit, so gut, wenn die neue Flamme nicht ausgerechnet Brandy Barnes wäre. Dabei stört Emma nicht nur, dass Brandy genauso alt wie sie selbst ist, sondern es sich bei ihr um ihre einstige Schulfreundin und aktuelle Erzfeindin handelt.
Das ist doch unerträglich! Und deshalb holt Emma direkt zum Gegenschlag aus, indem sie die beiden wieder auseinanderbringen will – am besten mit einem gutaussehenden Barkeeper.
Kritik zu Christmas Is Canceled
Nur weil sich allmählich die Weihnachtsstimmung bei uns ausbreitet, heißt das noch lange nicht, dass wir jeden christmassy Filmquatsch gutheißen. Trotzdem versucht es Hollywood immer wieder – wie beispielsweise mit „Christmas Is Canceled“.
Keine Ahnung, wer diesen zusammengeschusterten Rotz von Drehbuchautorin Sara Endsley und Regisseurin Prarthana Mohan durchgewunken hat, aber derjenige hat sich bestimmt ein paar zu viele Früchte aus der Glühwein-Bowle einverleibt.
Denn nichts, außer vielleicht die Weihnachtsdeko am Set schreit hier nach cozy Weihnachten. Die Sprüche sind übertrieben vulgär, die Witze vollziehen reihenweise eine Gesichtsbremse und auch sonst ist das Skript die reinste Katastrophe – ganz so als hätten pubertierende Jungs die Feder geschwungen. Peinlich, peinlicher, „Christmas Is Canceled“.
Wenn wenigstens die Schauspieler mit ihren Performances hervorstechen würden, könnte man noch die Augen zudrücken, aber selbst das ist nicht der Fall. Nur leider sucht man danach in „Christmas Is Canceled“ vergeblich. Die Kirsche der Unerträglichkeit ist aber Dermot Mulroney, insbesondere, wenn er sich mit Michael Naizu in einem Bierfass-Schubs-Battle profilieren will, sich dabei den Nerv einklemmt und einen auf sterbenden Schwan macht. Nicht in geringster Weise lustig.
Wenn ihr also schon vorher nicht wirklich in Weihnachtsstimmung ward, wird „Christmas Is Canceled“ das nicht im Geringsten ändern. Entweder werdet ihr dadurch erst richtig zu einem Weihnachtsmuffel oder guckt euch freiwillig die Hallmark-Postkartenfilme an. Lohnt sich nicht, weil sich der Film so schaut, wie das Spekulatiusstückchen schmeckt, das zu lange im Glühwein geschwommen ist.