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Die Handlung von Bros

Beruflich kann sich Bobby wahrlich nicht beklagen. Sein Podcast, auf dem er sich als LGBTQ+-Aktivist regelmäßig über Gott und die homosexuelle Welt auslässt, läuft hervorragend und auch sein nächstes Projekt kommt allmählich in Fahrt. Bobby will nämlich das erste Museum über queere Geschichte eröffnen, und sucht dafür bereits fleißig nach Investoren. Nur in der Liebe will es bei Bobby einfach nicht laufen, womit er momentan eigentlich auch völlig d’accord ist, zumindest beteuert er das zu jeder passenden Gelegenheit.

Vor der wahren Liebe ist wohl aber niemand wirklich gefeit – auch kein Bobby Lieber. Denn als er eines Abends den durchtrainierten Aaron erblickt, ist es um Bobby geschehen, denn wie er später feststellt, hat der attraktive Herr auch noch einiges auf dem Kasten.

Doch obwohl beide eine gewisse Zuneigung zueinander verspüren, sind sie von einer festen Beziehung noch lange entfernt. Meist stehen sich die beiden dabei selbst im Weg. Kein Wunder, immerhin sind sie vom Charakter her grundverschieden. Während Bobby wortgewandt und schroff ist, dabei seine Sexualität offen auslebt, ist Aaron eher zurückhaltend, feinfühlig und versucht seine wahren sexuellen Neigungen im Geheimen auszuleben.

Aber wie heißt es doch so schön? Gegensätze ziehen sich an und vielleicht auch im Fall von Bobby und Aaron.


Kritik zu Bros

Habt ihr euch auch schon darüber aufgeregt, dass die großen Studios in ihren Filmen queere Themen einfach so nebenbei einflechten, nur um ein Crowdpleaser zu sein und auch die LGBTQ+-Szene zu bedienen? Warum nur als Fußnote? Warum nur kurz im Nebensatz? Wenn ihr selbige Gedanken hegt, dann dürfte euch die neueste Zusammenarbeit zwischen „Bad Neighbors“-Regisseur Nicholas Stoller und den Universal Studios erfreuen.

Bros“ ist nämlich die erste Produktion eines großen Studios, die ihren Fokus auf ein homosexuelles Pärchen legt. Natürlich gab es damals schon „Brokeback Mountain“ und auch die Streaming-Dienste bieten mittlerweile viele solcher Lovestorys an („Love, Simon“), doch wenn sich Universal Studios diesem Thema widmet und es dann auch noch ins Kino gelangt, ist das schon eine andere Hausnummer.

Leider spiegelt sich diese Euphorie jedoch nicht in den Einspielergebnissen wider, was äußerst schade ist, denn „Bros“ ist eine Liebeskomödie, die selbst für mich als Lovestory-Muffel durchaus erträglich ist. Natürlich wird in „Bros“ sehr offen mit LGBTQ+-Themen umgegangen, doch nebst den ernsteren Passagen, sind sich Nicholas Stoller und Billy Eichner, der nicht nur die Hauptrolle übernommen hat, sondern auch am Drehbuch mit gewerkelt hat, nicht zu schade, genauso über die LGBTQ+-Klischees herzuziehen. Hier bekommt jeder sein Fett weg. Die typischen Hallmark-Schmonzetten werden gleich mehrfach für Gags verwendet. Besonders lustig, wenn man bedenkt, dass Billy Eichners Counterpart, Luke Macfarlane, mit 14 Auftritten quasi ein Hallmark-Veteran ist. Aber auch die queere Szene ist nicht selten Zielscheibe der Jokes. Das macht „Bros“ sehr sympathisch und authentisch witzig.

Die wirklich große Errungenschaft sind aber die beiden Schauspieler. Auch wenn Billy Eichner („Love Vegas“) und Luke Macfarlane („Killjoys“) vielleicht keine großen Namen sind, so ist die Chemie zwischen den beiden einfach genial. Lohnt sich, weil die RomCom bereits mit der ersten Minute die Herzen aller Zuschauer gewinnt. Ein Lob, das vor allem der explosiven Chemie zwischen Billy Eichner und Luke Macfarlane zuzusprechen ist.