Cast

Die Handlung von Boyhood

Der sechsjährige Mason Jr. ist gerade erst in die Grundschule gekommen, da wird er auch schon wieder, zusammen mit seiner zwei Jahre älteren Schwester Samantha, aus dem gewohnten Umfeld gerissen. Seine alleinerziehende Mutter Olivia möchte nämlich das College nachholen und muss dafür in ihre texanische Heimat zurückkehren.

Die beiden Kinder können dem Umzug wenigstens eine gute Sache abgewinnen, denn endlich haben sie die Möglichkeit, mehr Zeit mit ihrem Vater, dem Musiker und Lebenskünstler Mason Sr., zu verbringen, der hat sich bislang nämlich schön aus der Erziehung der Kinder herausgehalten.

Mason Jr. wächst über die Jahre zu einem stattlichen jungen Erwachsenen heran. Er erlebt Camping-Ausflüge mit seinem Vater, lernt das Gefühl der ersten großen Liebe kennen und probiert sowohl sein erstes Bier als auch seinen ersten Joint aus. Doch die insgesamt 12 Jahre sind nicht immer ein Zuckerschlecken für den Heranwachsenden, denn die erfolglosen Liebschaften seiner Mutter sorgen immer wieder für das ein oder andere Problem und auch die vielen weiteren Umzüge helfen Mason nicht gerade dabei, neuen Anschluss zu finden.


Kritik zu Boyhood

Was haben Werke, wie die TV-Serie „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“, die Dokumentation „ Die Kinder von Golzow “ und der fünf-teilige „ Antoine-Doinel-Zyklus “ von Francois Truffaut gemeinsam? Es sind alles Projekte, in denen das Publikum mit ansehen kann, wie die Protagonisten sich über die Jahre verändern. Der Ausnahmeregisseur Richard Linklater schlug bereits mit seiner „Before“-Trilogie („Before Sunrise“, „Before Sunset“ und „Before Midnight“), bei dem die Zuschauer den Amerikaner Jesse und die Französin Celine über neun Jahre in ihrer Liebesbeziehung begleiten durften, in dieselbe Kerbe. Doch mit seinem neuesten Projekt „Boyhood“ zeigt er das bislang innovativste Langzeitprojekt der Filmgeschichte.

Für „Boyhood“ versammelte Linklater jedes Jahr von 2002 bis 2013 die Hauptdarsteller Ethan Hawke , Patricia Arquette , Ellar Coltrane und Lorelei Linklater sowie stetig wechselnde Nebendarsteller, um für einige Tage zu drehen. Dabei konnte man vor allem mit ansehen, wie Linklaters eigene Tochter Lorelei und ihr Schauspiel-Bruder Ellar Coltrane von Jahr zu Jahr erwachsener wurden.

„Boyhood“ ist aber keine Serie oder Filmreihe. Linklater hat die 12 Jahre in einen einzigen circa dreistündigen Film untergebracht. Neben dieser einzigartigen Machart besticht der Film auch durch die hervorragende Leistung seiner Schauspieler. Insbesondere die Momente, in denen die Kinder mit ihrem Vater Zeit verbringen, machen den Film so außergewöhnlich liebevoll und charmant.