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Die Handlung von Bone Tomahawk

Zwei Strauchdiebe schänden auf der Flucht vor dem Gesetz einen alten Indianerfriedhof. Einer von den beiden wird von dem Stamm sofort zur Strecke gebracht, der andere kann sich noch in ein benachbartes Dorf retten. So zieht er aber den Zorn der Ureinwohner auf das gesamte Dorf, was in einer blutigen Schlacht mündet. Die Wilden verschleppen nicht nur den Dieb, sondern auch eine Ärztin (Lili Simmons) und den jungen Deputy Nick (Evan Jonigkeit). Um die beiden wohlbehalten zurückzubekommen, stellt Sheriff Hunt (Kurt Russell) noch am selben Abend einen Suchtrupp zusammen.

Gemeinsam mit Arthur (Patrick Wilson), Brooder (Matthew Fox) und Chicory (Richard Jenkins) nimmt der wettergegerbte Sheriff die Spur der indigenen Angreifer auf. Doch die Reise ist lang und beschwerlich - und der Stamm hütet ein blutrünstiges Geheimnis...


Kritik zu Bone Tomahawk

Western-Filme gibt es inzwischen ja wie betrunkene Schlägereien im Saloon. In den letzten Jahren hat sich in Hollywood ein regelrechter Hype entwickelt, sogenannte Neo-Western mit klassischem Spaghetti-Vibe, gleichzeitig aber auch mit modernem Touch und Massentauglichkeit zu inszenieren. Zwischen „True Grit“ und „Die glorreichen Sieben“ wird „Bone Tomahawk“ nun zum sprichwörtlichen Wolf im Schafspelz. Der Horror-Western lockte uns damals mit namhaften Darstellern wie Kurt Russell, Patrick Wilson oder Richard Jenkins plus einer finsteren Cowboy-Story mit dialoglastiger Inszenierung in die Kinos - DAMIT hätte aber niemand rechnen können.

„Bone Tomahawk“ ist ohne jede Frage einer der brutalsten und verstörendsten Filme, die ich jemals gesehen habe. Teilweise haben sich einige der Szenen ohne Widerruf in mein Hirn gebrannt, Tage nach dem ersten Stream via WOW verfolgte mich noch dieses ungute Gefühl.

Und trotzdem habe ich „Bone Tomahawk“ inzwischen mehrfach gesehen. Call me psycho, aber der hyperbrutale Neo-Western ist neben all der zelebrierten Gewalt und den brachialen Folterszenen eben auch einer der besten Western, die ich jemals gesehen habe.

Das liegt in erster Linie an dem feinen Witz im Subtext, der in vielen Dialogszenen mitschwingt. Wenn sich Kurt Russell und Co nach einem beschwerlichen Tagesritt mal wieder ans Lagerfeuer setzen und über das Leben philosophieren, ist das nicht nur verdammt gut geschrieben und gespielt, sondern eben auch überraschend witzig und pointiert. Umso massiver schlägt dann das letzte Drittel von „Bone Tomahawk“ straight in den Solar Plexus, wenn die Cowboys zum finalen Clash mit den indigenen Angreifern ansetzen. Kurzer Disclaimer: Menschenfleisch.

Lohnt sich, weil Hollywood-Western heutzutage ja oft grundsolide sind, „Bone Tomahawk“ den fliegenden Strohballen aber aus dem Stadion knüppelt. Die heißen btw Chamaechorie - direkt noch was gelernt bei kino&co.