Blue Bayou (2022)
Original-Titel: Blue BayouJustin Chons filmisches Denkmal! „Blue Bayou“ erzählt die Story eines adoptierten Koreaners, dem plötzlich die Abschiebung droht.
Die Handlung von Blue Bayou
Antonio LeBlanc kann sich gar nicht daran erinnern, wie sein Leben in
Korea war, schließlich wurde er schon im Alter von drei Jahren
adoptiert. Ein amerikanisches Ehepaar hat ihn zu sich nach Louisiana in
die Bayous geholt und dort aufgezogen. Das ist bereits etliche Jahre her
und Antonio hat mittlerweile eine eigene kleine Familie mit seiner
Jugendliebe Kathy gegründet. Zusammen ziehen sie nicht nur Jessie,
Kathys Kind aus ihrer Beziehung mit Ace, groß, sondern erwarten auch
ihren ersten gemeinsamen Sprössling.
Doch sein Geld als Tattoo-Künstler reicht nicht aus, um die Familie zu
ernähren. Der Versuch, sich einen zweiten Job zu holen, scheitert leider
an Antonios Vorstrafenregister und dann kommt auch noch erschwerend
hinzu, dass Kathys Exfreund Ace seine Position als Polizist nur zu gerne
ausnutzt, um Antonio zu schikanieren. So dauert es nicht lange, bis die
Einwanderungsbehörde an Antonios Tür klopft und ihm mit der Abschiebung
droht – dabei hat er schon längst keinerlei Bezug mehr zu Korea.
Kritik zu Blue Bayou
Was für ein Albtraum. Man hat ausländische Wurzeln und wird im
Kindesalter adoptiert und bekommt dadurch die Chance, in den USA ein
besseres Leben zu führen. Man baut sich eine Karriere und Familie auf
und nach zwanzig bis dreißig Jahren klopft plötzlich die
Einwanderungsbehörde bei einem an und droht mit der Abschiebung. Es
klingt wirklich wie ein Albtraum, ist jedoch traurige Realität für viele
Adoptierte in den USA.
Dieses Thema hat sich nun der Schauspieler Justin Chon zu Herzen genommen und in seinem neuesten Film „Blue Bayou“
verarbeitet. Er ist zwar selbst koreanischer Abstammung, hat aber nie
solche Erfahrungen machen müssen. Um dennoch die entsprechende Brisanz
und Dramatik herüberbringen zu können, hat er sich ganze vier Jahre mit
dem Werk Zeit gelassen und dabei immer wieder mit Betroffenen des
Systems gesprochen.
Doch die Mühe hat sich gelohnt. „Blue Bayou“ ist ein bewegendes Drama
mit starken schauspielerischen Leistungen geworden, das schon bei den
Filmfestspielen in Cannes begeistern konnte und nun auch unsere
heimischen Flimmerkisten erhellen dürfte.
Wie bei vielen seiner Projekte („Ms. Purple“, „Gook“) hat
Justin Chon auch bei „Blue Bayou“ sowohl die Regie, als auch das
Drehbuch und eine der Hauptrollen übernommen. Nur hat er sich dieses Mal
ein paar international bekanntere Namen ans Set geholt. So spielt Alicia Vikander („The Green Knight“) seine Frau Kathy und Mark O’Brien („Ready or Not – Auf die Plätze, fertig, tot“) seinen Rivalen Ace.
Lohnt sich, weil...
... die Geschichte tief unter die Haut geht. Kein Wunder, dass das Drama
schon bei den Filmfestspielen in Cannes solch große Wellen geschlagen
hat.