Cast

Die Handlung von Belfast

Buddy und sein älterer Bruder Will wachsen als Protestanten im Belfast der 60er Jahre auf. Ihre Kindheit ist wohlbehütet, sie rangeln sich in den Hinterhöfen mit selbst gebastelten Schwertern und Schilden, haben Sammelleidenschaften – in Buddys Fall sind es Modellautos – und ihre Gefühlswelt wird mit der ersten Liebe komplett auf den Kopf gestellt.

Doch der idyllische Schein trügt, denn der Konflikt zwischen Katholiken und Protestanten erhebt sich wie ein Damoklesschwert über ihren Köpfen. So verwundert es nicht, dass die Anwohner in der Straße, in der auch Buddy und sein 3-Generationen-Haushalt wohnen, plötzlich Zeugen eines brutalen Gewaltakts werden. Aus Angst, ihre Kinder in eine unnötige Gefahr zu bringen, und aus Geldnöten, planen Buddys Eltern einen Ortswechsel.

Davon will der kleine Buddy aber nichts hören – er denkt nicht im Traum daran, seine Heimat zu verlassen.


Kritik zu Belfast

Sir Kenneth Branagh ist schon eine Person für sich. Ob vor der Kamera als selbstverliebter Möchtegern-Zauberer in „Harry Potter und die Kammer des Schreckens“ und in diversen Shakespeare-Verfilmungen („Othello“, „Hamlet“) oder hinter der Kamera als Regisseur von starken Blockbustern („Thor“) und spannenden Whodunits („Mord im Orient Express“), Branagh überrascht seine Zuschauer immer wieder. Und das ist auch bei seinem aktuellen Projekt „Belfast“ der Fall.

Tatsächlich ist „Belfast“ sein persönlichstes Werk überhaupt, basiert der in schwarzen und weißen Tönen gehaltene Film doch auf seinen eigenen Kindheitserinnerungen – und diese haben ihm glatt einen Oscar für das beste Originaldrehbuch eingebracht.

Dabei ist nicht nur das Skript von „Belfast“ lobenswert. Auch die Inszenierung sucht ihresgleichen. Wir sehen alles aus der Sicht des neunjährigen Buddy, der in der einen Minute fröhlich in einer Gasse spielt und sich in der anderen Minute plötzlich in einem nahezu kriegsähnlichen Wirrwarr vorfindet. Ein Wechsel, den Branagh in „Belfast“ ziemlich häufig vollzieht.

Hinzu kommen die hervorragenden Darbietungen von Größen wie Dame Judi Dench („Artemis Fowl“), Ciarán Hinds („Justice League“) und Jamie Dornan („Heart of Stone“), von denen einige sogar fast mit einem Oscar hätten nach Hause gehen können. Eine wirklich grandiose Meisterleistung gab es aber von dem Newcomer Jude Hill, der in „Belfast“ den Jungen Buddy spielt und damit seinen allerersten Schritt in der Filmbranche getätigt hat. Besser kann man seine Karriere eigentlich gar nicht starten. Lohnt sich, weil Branagh genau weiß, mit welchem Tempo er welche Szenen zeigt. Definitiv ein Film, der noch lange widerhallt.