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Die Handlung von Arielle, die Meerjungfrau

Als jüngste Tochter des Meereskönigs Triton (Javier Bardem) steht der jungen Arielle (Halle Bailey) das gesamte Unterwasser-Königreich zur Verfügung. Doch sie verfolgt ganz andere Interessen. Sie ist fasziniert von der Menschenwelt. Aber abgesehen davon, dass es ihr als Meerjungfrau nicht möglich ist, an Land zu gehen, hat es Vater Triton strikt untersagt, den Kontakt zu den an Land lebenden Zweibeinern zu suchen. Schließlich war es das Menschenvolk, welches Tritons Frau ins Verderben stürzte.

Doch wer hat während seiner Teenager-Zeit schon auf die Eltern gehört?

Und so geschieht es eines Tages, dass Arielle den Prinzen Eric (Jonah Hauer-King) vor dem Ertrinken rettet und sich dabei Hals über Kopf in ihn verliebt. Ein unglücklicher Umstand, den sich die Meereshexe Ursula (Melissa McCarthy) direkt zunutze macht. Sie bietet Arielle ein unschlagbares Angebot an. Sie darf für 3 Tage an Land. In diesen drei Tagen muss sie es jedoch schaffen, dass sich der Prinz ebenfalls in sie verliebt und dies mit einem Kuss besiegelt. Ansonsten bleibt sie in ihrem Menschenkörper gefangen. Das ist aber nicht der einzige Haken an dem Deal. Nebst dem Verlust ihrer Flosse hat Ursula Tritons Tochter zudem die schöne Stimme geklaut und einen Zauber gewirkt, der sie die Zeit komplett vergessen lässt.

Die Situation sieht aussichtslos aus.


Kritik zu Arielle, die Meerjungfrau

Nicht alles Neue ist geradewegs schlecht. Insbesondere im Hinblick auf Disneys unaufhörliche Live-Action-Maschinerie („Aladdin“, „Die Schöne und das Biest“). Natürlich gab es zu Beginn einen derben Shitstorm bezüglich des Castings von „Arielle, die Meerjungfrau“. Doch wann gibt es sowas nicht?

Speziell Klassiker, die ohnehin ein veraltetes Weltbild zur Schau stellen, müssen sich mit jedem neuen Anstrich den bösen Worten stellen. Die Verantwortlichen hinter der Kamera von „Arielle, die Meerjungfrau“, aber auch die Stars davor haben ihre Sache so gut gemacht, dass einfach jede Entscheidung passt – außer vielleicht die Überlänge und die gewöhnungsbedürftigen sprechenden Tiere, doch dazu später mehr.

Kommen wir zuerst zur Crew: Inszeniert wurde das Live-Action-Spektakel „Arielle, die Meerjungfrau“ von Disney-Alumnus Rob Marshall („Pirates of the Caribbean – Fremde Gezeiten“, „Into the Woods“), der sich dabei an die kreativen Ideen von Drehbuchautor David Magee („Ein Mann namens Otto“) gehalten hat.

Das animierte Disney-Original sowie die zugrundeliegende Geschichte von Hans Christian Andersen dienten zwar als grobe Richtlinie, dennoch wartet die neue „Arielle, die Meerjungfrau“ mit einigen feinen Veränderungen auf.

In der Karibik verortet, haben wir es nicht mehr mit weißen (und rothaarigen) Meerjungfrauen zu tun, sondern mit einer diversen Kultur. Entsprechend passen sowohl Oscar-Preisträger Javier Bardem („No Country for Old Men“) als auch Jungstar Halle Bailey („Grown-ish“) perfekt in die Rollen des Meeresvolks. Selbst Melissa McCarthy („God’s Favorite Idiot“) als böse Meereshexe macht eine unheimlich gute Figur. Von ihr bin ich tatsächlich besonders begeistert. Diese fiese, wenig auf Humor getrimmte Art passt zu ihr. Das wirkliche Highlight ist wohl aber „Snowpiercer“-Star Daveed Diggs, der die verschiedenen Gemütszustände von Krabbe Sebastian perfekt darstellt. Etwas, was man von Jacob Tremblay und seiner Fabius-Imitation leider nicht sagen kann. Das ist aber nicht seinen Sprechkünsten geschuldet, sondern eher dem „Arielle, die Meerjungfrau“-Drehbuch, in dem Fabius einfach mit jeder Minute mehr verblasst.

Was der Neuinterpretation „Arielle, die Meerjungfrau“ hingegen besonders gut gelungen ist, ist die Charakterisierung des jungen Prinzen Eric (hier gespielt von Jonah Hauer-King). Während Prinz Eric in der animierten „Arielle“-Version noch ziemlich eindimensional wirkt, bekommt er in „Arielle, die Meerjungfrau“ einen liebenswürdigen Charakter, sodass es nicht nur der oberflächliche Zauber ist, in den sich die Meerjungfrau verliebt. Nur, um seinen Charakter entsprechend herauszuarbeiten und auch der Entwicklung der Beziehung zwischen den beiden Hauptfiguren genug Raum zu geben, hat „Arielle, die Meerjungfrau“ erschreckend viel an Laufzeit zugelegt.

Lohnt sich, weil die neue Arielle-Erzählung den damaligen eindimensionalen Charakteren deutlich mehr Tiefe verleiht. Nur leider zieht es sich dadurch auch manchmal ein wenig in die Länge.