03.08.2020, von Oliver Humke

10 deutsche Serien, die sich wirklich lohnen

Die deutsche Serienlandschaft ist noch nicht sehr lange für ihre hochqualitativen Produktionen bekannt. Wirklich gute Serien ließen (bis auf wenige Ausnahmen) lange auf sich warten.
Erst in den letzten Jahren veränderte sich die deutsche Serienlandschaft deutlich. Gerade mit dem Aufkommen von Streamingdiensten und Video-on-Demand kamen immer mehr Kandidaten hinzu, die teilweise sogar international Aufsehen erregten. Zehn dieser deutschen Serien stellen wir an dieser Stelle vor und erklären warum sie sich absolut nicht verstecken müssen. Wir wollen dabei nicht zu tief in die Handlung der einzelnen Werke vordringen, müssen an dieser Stelle aber dennoch vor möglichen kleineren Spoilern warnen.


Dark


Copyright: Netflix

Wenn es eine deutsche Serie gibt, die seit wenigen Jahren und spätestens mit ihrem Ende in der letzten Staffel für internationales Aufsehen sorgte, dann ist es „Dark“. Ende Juni 2020 lief die dritte Staffel auf Netflix aus und brachte die Erfolgsserie der beiden Filmemacher Baran bo Odar (Who am I) und Jantje Friese zu einem unter Kritikern und Fans fast durchweg positiv aufgenommenem Ende. Die meisten Serienfans dürften Dark bereits kennen und die dritte Staffel vielleicht schon einmal angesehen haben. Für alle anderen versuchen wir kurz zu umreißen, um was es geht.

Schauplatz der Serie ist die fiktive deutsche Stadt Winden, die in der Nähe eines Atomkraftwerks liegt. In der Stadt verschwinden im Sommer 2019 zwei Kinder und keiner weiß, was den beiden passiert sein könnte. Das Leben von vier Familien, denen sich die Serie widmet, gerät fortan immer mehr aus den Fugen. Alle Beteiligten scheinen ihre eigenen Geheimnisse zu haben und jeder ist darauf bedacht, dass keiner von diesen erfährt.

Im Laufe der Handlung überspannt die Erzählung mehrere Jahrzehnte. Bereits in der ersten Staffel reisen wir zurück ins Jahr 1986 und dann sogar bis in die frühen 50er Jahre. Staffel zwei und drei spinnen das Konzept fort und wir machen noch größere Sprünge – Näheres sollte aber jeder selbst entdecken.



Was macht Dark nun aber so besonders? Zum einen ist die Serie die erste deutsche Netflix-Produktion überhaupt. Mit ihrem Start im Dezember 2017 war die Erwartungshaltung groß und bereits die erste Staffel konnte viele Serienliebhaber überzeugen. Dennoch war man skeptisch, ob die folgenden Staffeln mithalten und die aufgemachten Handlungsstränge sinnvoll weiter- und zu Ende führen könnten. Außerdem merkten viele an, dass es einige Parallelen zum amerikanischen Serienhit „Stranger Things“ gäbe.

Doch Dark hat sich spätestens mit der zweiten Staffel aus dem Schatten vermeintlicher Vorbilder gekämpft und steht längst als etabliertes Werk für sich selbst. Auch international ist Dark inzwischen ein großer Erfolg. Ganze neun von zehn Zuschauern der ersten beiden Staffeln der Serie stammen nicht aus Deutschland.

Der Erfolg lässt sich nicht nur durch ein extrem spannend geschriebenes und konsequent durchdachtes Drehbuch erklären. Vor allem auch die Schauspieler, die bislang größtenteils kaum bekannt waren, überzeugen allesamt auf ganzer Linie. Hinzu kommen eine fantastische Kamera, die beeindruckende Bilder einfängt und ein zur düsteren und mysteriösen Stimmung passender Soundtrack des Musikers Ben Frost. Spätestens mit Dark, das steht fest, wirft die Welt ein Auge auf aktuelle deutsche Serien. Das dürfte gerade für junge Nachwuchstalente einiges wert sein.

 

Kir Royal

Zeitsprünge ins Jahr 1986 kann nicht nur Dark, sondern auch unsere Liste. Wir reisen zurück ins reale 1986, dem Jahr, in dem Helmut Dietl die Serie „Kir Royal“ präsentierte. Dietl fand Jahre zuvor schon mit „Der ganz normale Wahnsinn“ und später mit „Schtonk!“ ein breites Publikum. Für Schtonk! gewann Dietl 1992 den Deutschen Filmpreis und war sogar für den Oscar als bester fremdsprachiger Film nominiert. Nach „Monaco Franze – Der ewige Stenz“ war sich seine Anhängerschaft außerdem sicher, dass ein solcher Kult um eine Komödie eigentlich nicht mehr zu überbieten war.

Doch „Kir Royal“ sollte viele der Dietl-Fans und all jene, die es bislang noch nicht waren, eines Besseren belehren: Franz Xaver Kroetz spielt in der Serie, die nur sechs Episoden à knapp einer Stunde umfasst, den Klatschreporter „Baby Schimmerlos“ und Ruth-Maria Kubitschek seine sarkastische Chefin.

Schimmerlos arbeitet für die MATZ, die Münchner Allgemeine Tageszeitung, wäre aber eigentlich gerne kein Mitglied der Regenbogenpresse mehr. Doch das, was er macht, kann er nun einmal am besten. Seine münchnerisch grantelnde Art und seine Macho-Allüren sorgen letztlich nur dafür, dass er umso besser diverse Geschichten der Münchner Schickeria aufdeckt, in welche diverse Prominente verwickelt sind.

Gemeinsam mit Autor Patrick Süskind, der den meisten vor allem durch den Weltbestseller „Das Parfüm“ bekannt sein dürfte, gelang Dietl mit Kir Royal eine schonungslose Persiflage auf die Boulevardmedien und die „Schönen und Reichen“ der Bayrischen Hauptstadt. Auch die Besetzung, die unter anderem von Kabarettist Dieter Hildebrandt, Senta Berger, Diether Krebs und natürlich Mario Adorf unterstützt wurde, war damals unübertroffen. Bis heute aber lässt sich alleine über Adorfs Auftritt in der ersten Folge als erfolgreicher Klebstofffabrikant Heinrich Haffenloher staunen. Besser war Adorf vielleicht nie und schon deshalb gehört Kir Royal in diese Liste.

 

Im Angesicht des Verbrechens


Copyright: ARD

Bevor wir auf neuere Serien zurückkehren, blicken wir noch einmal zurück – wenn auch nur knappe zehn Jahre, ins Jahr 2010. Damals konnte Regisseur Dominik Graf mit „Im Angesicht des Verbrechens“ eine Miniserie hinlegen, die alles, was deutsche Krimis bislang ausmachte, übertraf und perfektionierte.

Die Serie, die zum Großteil als Krimi, gleichzeitig aber auch als Liebes- und Familiendrama mit russischen Mafia-Elementen einzuordnen ist, spielt im kriminellen Milieu Berlins. In den zehn Episoden, die für damalige Serienverhältnisse doch recht komplexe Verflechtungen zwischen Mafia und Gesetzeshütern aufzeigten, lässt Graf die Zuschauer tief in die Unterwelt unserer Hauptstadt eintauchen.

Max Riemelt (vorher bereits bekannt aus „Mädchen, Mädchen“, „Napola – Elite für den Führer“ und „Die Welle“ spielt den Protagonisten der Serie, Marek Gorsky. Er ist Sohn russisch-jüdischer Einwanderer und Polizist im Abschnitt 6 der Berliner Polizei. Er arbeitet zusammen mit seinem Freund und Kollegen Sven Lottner (gespielt von Ronald Zehrfeld) und bekommt eines Tages den Auftrag vom LKA, einen der Köpfe des illegalen Zigarettenhandels zu finden. Auf der Suche nach besagtem Mafiosi namens Sokolow wird Gorsky von einem Kindheitstraume eingeholt. Sein älterer Bruder Grischa wurde von einem kriminellen Rivalen erschossen, als Gorsky noch ein Kind war – den Täter konnte die Polizei nie erwischen.

Gorsky macht sich also gemeinsam mit Lottner auf die Suche nach dem Mörder seines Bruders. Diese Suche wird zu einem blut- und schweißtreibenden Unterfangen, bei dem sich auch Abgründe innerhalb der korrupten LKA-Beamtschaft auftun. Da eine ganz heiße Spur auch ins Restaurant Odessa führt, dessen Besitzer mit Gorskys Schwester verheiratet ist, wird die Suche gleichermaßen zu einer dramatischen Entscheidungsfrage. Wem lässt sich vertrauen – der Familie oder der Polizei? Welche Werte zählen wirklich? Lässt sich ein moralischer Kompromiss finden?

Spannend macht die Serie nicht nur das packend geschriebene Drehbuch, sondern eben genau dieser Themen- und Fragenkomplex. Die Serie regt zum Nachdenken an und zeigt, dass Schwarz-Weiß-Denken und die Unterscheidung lediglich in die Kategorien Gut und Böse meistens nicht zielführend sind.

 

Babylon Berlin


Copyright: Leonine

Bleiben wir im kriminellen Berlin, allerdings in jenem der 20er und 30er Jahre. Jenes zeigen uns Tom Tykwer („Lola rennt“/ „Cloud Atlas“), Achim von Borries und Hendrik Handloegten in den bis dato (Juli 2020) erschienen drei Staffeln von „Babylon Berlin“. Es handelt sich hierbei ebenfalls nicht nur um einen internationalen Mega-Erfolg, sondern mit einem Budget von knapp 40 Millionen Euro auch um die bislang teuerste deutsche Fernsehproduktion und teuerste nicht-englischsprachige Serie.

In besagtem Berlin der 20er ist Gereon Rath (gespielt von Volker Bruch) als Sonderermittler aus Köln unterwegs, um im Rahmen eines Erpressungsfalles zu ermitteln. Rath findet sich schnell in einem Labyrinth aus Intrigen, Drogen, Sex und Gewalt wieder, das die Grenzen seiner Arbeit, wie er sie sich ausmalt, bei Weitem sprengt.

Rath hat allerdings nicht nur mit dem Erstarken und der wieder zunehmenden Radikalisierung der extrem rechten und linken Organisationen Berlins zu kämpfen, die bereits das Scheitern der Weimarer Republik anzeigen. Er leidet nämlich auch unter der posttraumatischen Belastungsstörung des Kriegszitterns, die eine Nachwirkung des Einsatzes im Ersten Weltkrieg ist und die für viele Veteranen jener Zeit eine extreme Belastung darstellte.

Was Babylon Berlin so faszinierend macht, sind nicht nur die grandiosen Schauspieler um Bruch und seinen Kollegen Bruno Wolter (gespielt von Peter Kurth), den republiktreuen Berliner Leiter der Preußischen Geheimpolizei, August Benda, (gespielt von Matthias Brandt) und die junge Stenotypistin Charlotte Ritter (gespielt von Liv Lisa Fries).

Die Serie schafft es mit ihren authentischen und vor Leben strotzenden Bildern ein rasantes Tempo aufzubauen, das einen wie ein Strudel in den Bann und Rath immer weiter in die Unterwelt führt. Schnell nämlich verlässt Rath das sittenpolizeiliche Umfeld und findet sich inmitten von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Trotzkisten und Stalinisten, dem illegalen Waffenhandel und den Unruhen des Blutmais. Dabei schaut man ihm und seinen Mitstreitern und Feinden einfach immer noch gerne zu. Die vierte Staffel dürfte wohl allerdings leider noch ein oder zwei Jahre auf sich warten lassen.

 

4 Blocks


Copyright: Turner Broadcasting System Europe Limited 

Noch einmal Krimi, noch einmal Berlin. Für heute aber auch zum letzten Mal, versprochen. Die Serie „4 Blocks“ können wir aber einfach nicht aussparen. Denn die TNT-Eigenproduktion kommt ähnlich authentisch, gnadenlos und radikal daher, wie das etwa auch Babylon Berlin und Im Angesicht des Verbrechens vormachen. Aus diesem Grund war sie auch die erfolgreichste Primetime-Premiere auf TNT Serie seit Beginn der Quotenausweisung im Jahr 2011 – so die Zahlen der Warnermediagroup.
Die drei Staffeln der Serie liefen von 2017 bis 2019 und wurden von Marvin Kren, Oliver Hirschbiegel und Özgür Yıldırım in Szene gesetzt.

Die Handlung erzählt die Geschichte des Familienvaters und Clan-Mitglieds Toni Hamady (gespielt von Kida Khodr Ramadan), der seiner Frau und Tochter zuliebe seine vier Blocks aufgeben möchte, die er im Berliner Bezirk Neukölln kontrolliert. Damit möchte er auch seine kriminellen Machenschaften beenden. Allerdings kommt die Festnahme seines Schwagers bei einer Razzia diesem Plan in die Quere.

Toni sieht sich schon bald in diversen Intrigen und einem nicht enden wollenden Strudel aus Verbrechen, Gewalt und Verrat verwickelt. Hinzu kommen Probleme mit einer verfeindeten Motorradbande, die sich immer mehr zuspitzen.

Die von Kritikern hochgelobte und mit verschiedenen Preisen ausgezeichnete Serie schaffte es ebenfalls, weit über die deutschen Grenzen hinaus erfolgreich zu sein. Das liegt vor allem an der tollten Besetzung, denn Kida Khotr Ramadan überzeugt als Clan-Mitglied mindestens genauso, wie Frederick Lau, der einen dessen ehemaligen besten Freunde spielt. Auch der restliche Cast muss sich nicht verstecken und sorgt beim Schauen immer wieder für echte und unvergleichliche „Gangsteratmosphäre“ aus dem Großstadtdschungel der Hauptstadt.

 

Club der roten Bänder


Copyright: VOX

Im Jahr 2015 startete die erste fiktionale Eigenproduktion des TV-Senders Vox. Der „Club der roten Bänder“ wurde bereits nach den ersten Folgen zu einem echten Publikumshit und machte die jungen Schauspieler*innen Tim Oliver Schultz (in der Rolle des Leo), Luise Befort (in der Rolle der Emma) und Anton Vogel (in der Rolle des Ivo) über Nacht deutschlandweit bekannt.

Sie spielen in der Serie Jugendliche, die in einem Krankenhaus, gemeinsam mit drei anderen jungen Patient*innen den Club der roten Bänder gründen. Dieser selbstgeschlossene Bund soll ihnen dabei helfen, alle möglichen Höhen und Tiefen ihres jungen Lebens besser zu meistern. Denn jeder der Teenager leidet unter einer Krankheit – bei einem ist es eine Essstörung, bei einem steht eine Amputation an, ein anderer wiederum bekommt sogar Krebs diagnostiziert.

Nun könnte eine solche Serienidee leicht nach hinten losgehen, erfordert dieses Thema doch eine gewisse Sensibilität und Darsteller*innen, die reif genug sind, um einen angemessenen Umgang damit zu finden. Doch genau das gelingt der Serie und ihrem Cast. Der Club der roten Bänder ist eine zutiefst ergreifende und gleichzeitig dich auch immer wieder hoffnungsvolle und positive Serie. Denn bei all dem schweren Stoff, versuchen die Kranken selbst, das Beste aus ihrer Situation zu machen und weiterhin intensiv zu leben. Diese Einstellung schlägt fast automatisch auf die Zuschauer über.

 

jerks.


Nach einigen Krimis und vorwiegend Dramatischem kommen wir nun zum rein komödiantischen Teil dieser Liste. Aus irgendeinem Grund sind viele der besten deutschen Serien Komödien. Erstaunlich eigentlich, da komödiantische Drehbücher – so zumindest die Ansicht vieler Autoren – doch immer noch am schwersten zu schreiben sind. Wir freuen uns umso mehr, dass entsprechende Talente stets nachzukommen scheinen. Mit der noch immer laufenden Serie „jerks.“ jedenfalls wäre bewiesen, dass das Potenzial an lachmuskelstimulierendem deutschem Stoff längst nicht ausgeschöpft ist.

Die ersten drei bislang erschienenen Staffeln waren unter anderem bei ProSieben zu sehen, inzwischen lassen sie sich etwa beim Streamingdienst joyn sogar kostenlos anschauen. Langweilige Phasen in den eigenen vier Wänden lassen sich mit jerks. sicherlich bestens überbrücken und wir sind froh, dass es diverse digitale Retter gibt, welche die gebührenfreien Angebote heutzutage im Gepäck haben. Somit lässt sich trotz aller Freude am Binge-Watching noch für etwas Abwechslung vor dem Fernseher sorgen.

Erst seit 2017 läuft die Erfolgsserie mit Christian Ulmen und Fahri Yardim in den Hauptrollen, die sich in einer Art Pseudo-Reality-Show im Grunde selbst spielen. Sie stolpern von einem Fettnäpfchen ins nächste und finden sich in jeder Folge in den peinlichsten Situationen wieder, bei denen jede vermeintliche Rettung alles nur noch schlimmer zu machen scheint.

Zwischendurch tauchen auch noch Gaststars, wie Sido, Nora Tschirner, Collien Ulmen-Fernandes oder Kay One auf und sorgen dafür, dass alles nur noch lustiger wird. Wir freuen uns auf hoffentlich weitere genauso schräge Staffeln!

 

Stromberg


Als eine der ersten richtig erfolgreichen deutschen Comedy-Serien zählt „Stromberg“. Von 2004 bis 2012 liefen die insgesamt fünf Staffeln der Mockumentary um die Schadensregulierungsabteilung eines fiktiven Versicherungsunternehmens auf ProSieben. Die Serie ist eine offizielle Adaption der britischen Serie „The Office“. Fans allerdings sind sich einig: Gerade durch die unglaubliche Performance des Protagonisten Christoph Maria Herbst als Abteilungsleiter Bernd Stromberg muss sich die deutsche Adaption nicht etwa nur nicht verstecken – sie übertrifft ihr Vorbild größtenteils sogar an Lachern.

Das mag natürlich vielleicht auch daran liegen, dass das deutsche Drehbuch auf typisch deutschen Büroalltag gemünzt ist und somit Situationen zeigt, die viele von uns kennen. Über sie kann gelacht werden, wenn sie anderen passieren, weil wir uns so gut in die diversen Beteiligten hineinversetzen können. Dazu bedarf es aber eines hervorragenden Casts und genau den kann Stromberg vorweisen.
Nicht nur besagter Christoph Maria Herbst, sondern auch seine Angestellten, unter denen Bjarne Mädel, Oliver Wnuk, Diana Staehly und Martina Eitner die wichtigsten Rollen spielen, sind grandios besetzt. Das Team harmoniert und disharmoniert genau an den richtigen Stellen miteinander, sodass man sich vor Fremdscham und Lachern oft kaum retten kann. Stromberg ist inzwischen absolut Kult und darf eigentlich in keiner deutschen Film- und Seriensammlung fehlen.

 

Der Tatortreiniger

In „Der Tatortreiniger“ übernimmt der vielen bereits aus Stromberg bekannte und dadurch be- und geliebt gewordene Bjarne Mädel nun die Hauptrolle. Er spielt Heiko Schotte (Schotty), einen Tatortreiniger, der beim Beseitigen blutiger Spuren in lustige, dramatische, traurige oder zum Nachdenken anregende Situationen tappt.

Immer wieder treiben einem Schottys Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen einfach nur Tränen vor Lachen in die Augen. Der Wert der einzelnen Episoden ist aber eben, dass am Ende doch etwas mehr bleibt. Fast immer klingt eine Folge aus und man nimmt etwas mit. Ob es ein neuer Gedanke oder eine leichte Sentimentalität ist – der Tatortreiniger macht etwas mit den Zuschauern, zu dem nicht jede in der Lage ist. Genau deshalb sind die sieben Staffeln, die von 2011 bis 2018 liefen, auch heute noch so beliebt und gehören in unsere Liste der besten deutschen Serien.

 

Pastewka


Copyright: Sat. 1

Den Abschluss jedoch bildet „Pastewka“. Einfach schon deshalb, weil die finale zehnte Staffel erst Anfang 2020 auf Amazon Prime lief und eine Serie, die bereits seit 2005 existierte damit ein fantastisches Ende fand. Bis 2014 lief Pastewka anfangs auf Sat.1 im Fernsehen, von 2018 bis 2020 dann schließlich noch einmal mit drei Staffeln auf Amazon Prime Video.

Die Serie wurde insgesamt mit mehreren Preisen ausgezeichnet, darunter auch mit der Rose d’Or, dem Deutschen Comedypreis und dem Deutschen Fernsehpreis. Darüber hinaus war Pastewka ganze vier Mal für den Grimme-Preis nominiert. Doch worum geht es eigentlich?

Die Idee hinter Pastewka ist, genau wie im Falle Strombergs, eigentlich keine neue. In der US-amerikanischen Serie „Lass es, Larry!“ (im Original „Curb Your Enthusiasm“) nämlich spielte Larry David in einer Improvisationsshow eine fiktive Version seiner selbst. In Pastewka übernimmt eben Bastian Pastewka diesen Part, wobei die einzelnen Episoden nicht improvisiert, sondern gescripted sind.

Pastewka muss sich mit typischen Alltagswidrigkeiten herumschlagen, bei denen man immer wieder das Gefühl hat, dass sie in dieser oder ähnlicher Weise tatsächlich hätten passiert sein können. Bastian Pastewka selbst erklärte einmal, dass zumindest die wirklich peinlichen Situationen auf wahren Erlebnissen beruhen.

Unglaublich ist auch das Aufgebot an Gästen, die im Laufe der Jahre in der Serie mitgespielt haben.

Zu nennen wären da unter anderem:
 
  • Michael Kessler
  • Carolin Kebekus
  • Oliver Kalkofe
  • Martin Semmelrogge
  • Jeanette Biedermann
  • Til Schweiger
  • Michael Herbig
  • Oliver Pocher
  • Frank Elstner
  • Charlotte Würdig
  • Stefan Raab
  • Dirk Bach
  • Roger Willemsen
  • Günther Jauch
  • Luke Mockridge
  • Sandra Hüller
  • Steven Gätjen
  • Jürgen Vogel
  • Kai Pflaume
  • Denis Scheck
  • Carmen Geiss
  • Christoph Maria Herbst
  • Anke Engelke
  • Hugo Egon Balder
  • Chris Tall
  • Katharina Woywood
  • Annette Frier
  • uva

Sehenswert ist übrigens auch die sozusagen einhundertste Folge, die eine Dokumentation zur Serie darstellt. Bastian Pastewka steigt hier noch einmal in den aus der Serie bekannten roten Saab und spricht mit Beteiligten und Freunden über die abgeschlossene Serie. Das ist oft lustig, manchmal interessant und irgendwie einfach immer nett anzuschauen – so, wie Pastewka eben auch.
 

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