16.07.2019, von Katrin Zywek

„Tote Mädchen lügen nicht“: Netflix zensiert sich selbst

Nach einigen hart umstrittenen Kontroversen wird Netflix eine Szene mit Katherine Langford aus der ersten Staffel streichen.
Als Netflix 2017 die erste Staffel zu „Tote Mädchen lügen nicht“ veröffentlichte, war sie - ähnlich wie „Riverdale“ oder „Stranger Things“ - schon kurz danach ein absoluter Welterfolg. Besonders junge Zuschauer waren von der Serie mit Katherine Langford (Hannah Baker) und Dylan Minnette (Clay Jensen) begeistert, die Superstar Selena Gomez mitproduziert. Doch schnell fanden sich auch kritische Stimmen, die „Tote Mädchen lügen nicht“ aufgrund der behandelten Themen Suizid, Depression, Mobbing oder auch Vergewaltigung als Gefahr für labile Jugendliche sahen und mehr Hilfestellungen für das Publikum forderten.

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Netflix sah sich zum Start der zweiten Staffel bereits gezwungen, mit zusätzlichen Videos rund um die Serie ein erweitertes Hilfsangebot zu geben. Die Hauptdarsteller erklären ihren Zuschauern dort, was sie jeweils tun können, wenn sie durch Inhalte jedweder Art von „Tote Mädchen lügen nicht“ getriggert würden.

Jetzt geht der Streamingdienst noch einen Schritt weiter und entfernt die Szene der ersten Staffel, in der sich Hannah Backer das Leben nimmt. Wie Variety berichtet, wird die Szene zukünftig nur noch zeigen, wie Hannah ihr eigenes Spiegelbild betrachtet, bevor im Anschluss die Reaktion der Eltern zu sehen sein wird.


Die Statements von Netflix und der Macher zu „Tode Mädchen lügen nicht“


In einem am Montag in den USA veröffentlichtem Statement von Netflix heißt es: Wir haben von vielen jungen Menschen gehört, die durch 'Tote Mädchen lügen nicht' dazu ermutigt wurden, über schwierige Themen, wie Depression oder Selbstmord, zu sprechen und sich Hilfe zu holen - oft zum allerersten Mal überhaupt. Während wir die Vorbereitungen für den Start der dritten Staffel im Spätsommer vorantreiben, sind wir uns weiterhin der anhaltenden Debatten bewusst, die unsere Show betreffen. Auf den Rat unserer beratenden Ärzte, insbesondere Dr. Christine Moutier, Vorsitzende der amerikanischen Organisation für Suizidprävention, haben wir uns mit Showrunner Brian Yorkey und den Produzenten von 'Tote Mädchen lügen nicht' dazu entschieden, die Szene aus Staffel 1 zu entfernen, in der Hannah sich das Leben nimmt.“

© Netflix

Bryan Yorkey ergänzte dazu: „Wir hatten die Hoffnung, dass wir mit 'Tote Mädchen lügen nicht' eine Geschichte erzählen, die jungen Zuschauern dabei hilft, dass sie und ihre Probleme gesehen, gehört und erlebt werden, und gleichzeitig das restliche Publikum mit Empathie erfüllt – so wie es vor uns dem Bestseller-Buch gelungen ist. Unser kreativer Standpunkt, die hässliche, schmerzhafte Realität eines Suizids mit allen Details zu zeigen, bestand darin, die Wahrheit über solch einen furchtbaren Akt zu enthüllen und dafür zu sorgen, dass sich niemand auch nur wünschen würde, ihn nachzuahmen. (...)

Keine einzelne Szene ist wichtiger als der Fortbestand der Show und ihrer Aussage, dass wir uns besser um einander kümmern müssen. Wir glauben, dass diese Bearbeitung dabei helfen wird, jegliches Risiko für besonders schutzbedürftige junge Zuschauer zu minimieren.“


Starttermin und Folgenanzahl der dritten Staffel „Tote Mädchen lügen nicht“

Die Serie „Tote Mädchen lügen nicht“ beruht auf dem gleichnamigen Roman von Jay Asher. Genau wie bei den zwei Staffel zuvor, wird auch die dritte Staffel des Netflix-Hits 13 Folgen haben. Einen konkreten Starttermin für die neuen Folgen gibt es noch nicht, doch mit dem oben genannten Startzeitraum Spätsommer ist die Wartezeit nicht mehr allzu lang.

++++ Update vom 1. August 2019: Hier kannst du den ersten Trailer zur dritten Staffel von „Tote Mädchen lügen nicht“ sehen <<

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