Cannes_Highlights-2019
27.05.2019, von Marga Boehle

Tarantino, “Rocketman” & Co: Alle Highlights aus Cannes

Cannes ist abgedreht: Wir fassen Gewinner und Verlierer des 72. Filmfestivals an der Cote d’Azur zusammen.

An ihm kam keiner vorbei: Der 56-jährige Kultregisseur Quentin Tarantino war Gesprächsthema Nummer Eins in Cannes, auch wenn er ohne Preis nach Hause gehen musste: Bei der Premiere von  “Once Upon a Time… in Hollywood” liefen neben Tarantino auch die Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio, Brad Pitt und Margot Robbie über den Roten Teppich. Am 15. August kommt das Werk dann endlich in Deutschland auf die große Leinwand. 


Tarantinos Hommage an “sein” Kino” ist übrigens im Sommer 1969 in Los Angeles angesiedelt, zeigt einen der letzten Auftritte des verstorbenen “Riverdale”-Schauspielers Luke Perry, kreist um die Manson-Morde und könnte unseren Kinosommer retten …


>> Alle Filme von Quentin Tarantino, zusammengefasst in dieser Übersicht. <<


 

"Leid und Herrlichkeit": Regie-Ikone Pedro Almodóvar kann es noch

Herausragend ist auch das neue Werk der spanischen Regie-Ikone Pedro Almodóvar, “Leid und Herrlichkeit” (Kinostart 25. Juli). Es ist das sechste im Wettbewerb in Cannes. Es ist Almodóvars persönlichster Film, in dem er mehr oder weniger die Erfahrungen seines eigenen Lebens und Liebens Revue passieren lässt. Für Darsteller Antonio Banderas, der fulminant den Filmemacher Salvador Mallo und damit mehr oder weniger das Alter Ego des Regisseurs spielt, gab es den Preis als Bester Darsteller.
 
“Leid und Herrlichkeit” ist eine schillernde Geschichte zwischen Fiktion und autobiographischer Realität. Vor allem die gesundheitlichen Probleme der Hauptfigur im Film kommen dem Menschen Almodovar wohl ziemlich nahe: So hat der Film für ihn, wenn auch keinen therapeutischen, immerhin einen “beruhigenden” Effekt. Und er hat für sich herausgefunden, nach nicht so starken Filmen wie “Julieta” oder “Die Haut, in der ich wohne”, dass er immer noch das Zeug hat, auch in seinem 21. Film leidenschaftliche Geschichten auf die Leinwand zu bringen. Zu “Pain and Glory”, so der Originaltitel von “Leid und Herrlichkeit”, schrieb er auch das Drehbuch.
 
Im Interview erzählte Almodóvar, er habe geweint, als er ein paar der Szenen über die Mutter, gespielt von Penelope Cruz, schrieb: “Ich habe nicht das Gleiche erlebt wie die Figur, die Banderas spielt, aber ich bin auf den gleichen Wegen gegangen.”

 

Außer Konkurrenz: Eltons Johns "Rocketman"

Lief zwar nicht im Wettbewerb, rockte aber dennoch die Croisette: “Rocketman” (Kinostart 31. Mai). Unfassbar gut, wie “Kingsman”-Star Taron Egerton die Musiklegende Elton John spielt und die Songs im Film auch selbst singt. Die beiden Stars gaben bei der Party im Anschluss an die Premiere am Strand sogar ein Überraschungskonzert für die geladenen Gäste.

 
Regisseur Dexter Fletcher konzentriert sich im Musiker-Biopic “Rocketman” auf die jungen Jahre, das Werden des Kultstars, und verlässt sich voll und ganz auf Elton Johns Musik. Fletcher spart dabei kein noch so kontroverses Thema aus und zeigt neben (schwulem) Sex, noch Drogen-, Alkohol- und Shopping-Exzesse sowie Aggressionsbewältigung. Auch nicht die Narben aus der Kindheit des Jungen werden geschönt: Vom Vater zurückgewiesen und verlassen und von der Mutter nicht sonderlich beachtet, wird Elton, als er dann endlich erfolgreich ist, nur ausgenutzt.
 
Im Interview erzählt Elton John von seinen Selbstzweifeln und dem Realitätsverlust, verstärkt durch Alkohol und Drogen. Er habe es geschafft und den zerstörerischen Kreislauf durchbrechen können. Jetzt ist der 72-Jährige seit fast 30 Jahren trocken. Damals, ehe er sein Leben änderte, habe er ständig Brustschmerzen gehabt und sei manchmal drei Tage am Stück aufgeblieben. Es habe Momente gegeben, in denen er Angst hatte, nicht zu überleben. Und Elton John hat sich geschworen, dass es nie wieder so weit kommen würde.
 
Ich bin ein Überlebender”, sagt er heute, und will in zwei Jahren aufhören zu touren, um sich ganz seinen beiden Söhnen zu widmen. Den Film über das Leben ihres Vaters sollen die beiden aber noch nicht sehen – frühestens, wenn sie 12 oder 13 sind. Produziert wurde “Rocketman” übrigens unter anderem auch von Elton Johns Mann David Furnish, mit dem er seit 26 Jahren zusammen ist.

 

Die Preise – diese Filme haben abgesahnt:

  • Goldene Palme: ”Parasite” von Bong Joon-ho (Damit gewinnt zum zweiten Mal in Folge ein asiatischer Film den Hauptpreis.)
  • Großer Preis der Jury: “Atlantique” von Mati Diop (Der erste Film einer farbigen Regisseurin im Wettbewerb.)
  • Preis der Jury: Hier zeichnete die Jury zwei Filme gleichermaßen aus: “Les Misérable” von Ladj Ly & “Bacurau” der Brasilianer Kleber Mendonca Filho und Juliano Dornelles
  • Regiepreis: Jean-Pierre und Luc Dardenne für “Le jeune Ahmed”
  • Beste Darstellerin: Emily Beecham in “Little Joe” der österreichischen Regisseurin Jessica Hausner
  • Bester Darsteller: Antonio Banderas in Pedro Almodovars “Leid und Herrlichkeit”
  • Bestes Drehbuch: Céline Sciamma für “Portrait of a Lady on Fire” (Das Drama war auch einer der Kritiker-Favoriten für die Goldene Palme.)


 

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