Harvey Weinstein nach Urteil in Klinik eingeliefert

Die Verhandlungen im Fall Harvey Weinstein zogen sich wie Kaugummi. Seit 2017 stand der inzwischen 67-Jährige im Fadenkreuz der Ermittlungen, gestern fand der Prozess, der infolge der #MeToo-Bewegung weltweite Aufmerksamkeit erzeugen konnte, endlich ein Ende. Das Ergebnis: Schuldig in zwei von fünf Anklagepunkten. Während das Strafmaß, welches Weinstein zwischen fünf und 27 Jahren Haft einbringen könnte, aktuell noch nicht final festgelegt wurde, sollte der ehemalige Filmproduzent bereits gestern ins Gefängnis überstellt werden. Aufgrund von plötzlichen gesundheitlichen Beschwerden kam es jedoch vorerst nicht dazu.

Statt ins Gefängnis wurde Harvey Weinstein in das Bellevue Hospital in Manhattan transportiert, wo er einer umfangreichen Untersuchung unterzogen werden sollte. Dies bestätigten heute die Kollegen von Deadline und Variety.

So habe der ohnehin schon gebrechliche Weinstein auf dem Weg nach Rikers Island plötzlich über Schmerzen geklagt, die nach kurzer medizinischer Untersuchung im Krankenwagen in der Überstellung ins nahegelegene Bellevue resultierten. Genauere Infos zum Gesundheitszustand des Verurteilten oder mögliche Auswirkungen auf seine geplante Haftsstrafe gibt es aktuell noch nicht.

Am Montag hatte eine Jury aus sieben Männern und fünf Frauen Weinstein des sexuellen Missbrauchs schuldig gesprochen, was das Ende zumindest eines Gerichtsverfahrens einläutete. Während der ehemalige Filmproduzent also auf die Verkündung seiner Haftdauer am 11. März wartet, steht in Los Angeles bereits das nächste Verfahren auf der Türschwelle: Rund 100 Frauen haben sich gesammelt an das County gewandt, um dem 67-Jährigen sexuelle Übergriffe oder Belästigung vorzuwerfen. Bereits am 6. Januar wurde die Klage aufgenommen, aktuell wird dahingehend ermittelt.