Sie gelten seit jeher als renommiertes Gegenstück zum Oscar der US-amerikanischen Academy: die BAFTA Awards. Kurz vor Ende der Award Season, die kommenden Sonntag, den 9. Februar, mit der Verleihung der Academy Awards 2020 ihren Abschluss zelebriert, zog es ganz Hollywood nun also nach London. Wie schon bei den Golden Globes vor einigen Wochen schritt auch hier wieder Sam Mendes' Weltkriegsepos „1917“ mit insgesamt sieben Preisen als strahlender Sieger in die überaus milde Nacht hinaus. Während die Liste der Sieger wenig Raum für Überraschungen zuließ, sorgten die Darsteller selbst für einige der schillerndsten, komischsten und denkwürdigsten Momente der diesjährigen BAFTA-Verleihung.
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Reichlich Mut zur öffentlichen Kritik bewies dabei vor allem Rebel Wilson, die in diesem Jahr den Regie-BAFTA präsentieren durfte. Ihrer humoristischen Natur gemäß kreidete sie mit sarkastisch erhobenem Zeigefinger die fehlende Bandbreite an, hätte speziell in diesem Jahr nur zu gern auch eine Regisseurin auf dem Podium gesehen. Trotzdem ließ sie es sich nicht nehmen, die Qualität der Nominierten zu würdigen - man muss eben manchmal doch auf Nummer sicher gehen.
Ähnlich wie seine australische Kollegin nutzte auch Brad Pitt die Gunst der Stunde, sich scherzhaft zur royalen Situation zu äußern. Zwar war der Gewinner des Preises für den besten Nebendarsteller aus familiären Gründen selbst nicht anwesend, versorgte er seine „Once Upon a Time in... Hollywood“-Komplizin Margot Robbie jedoch in weiser Voraussicht mit einer knackigen Rede.
Robbie machte alsbald keinen Hehl daraus, dass die nachfolgenden Worte nicht aus ihrer Feder stammen würden - immerhin sorgte Pitt ebenso wie Wilson zuvor für herrlich verschmitzte Lacher, als er sich über Harry und Meghan äußerte und die Entscheidung kommentierte, sich künftig der royalen Pflicht zu verwehren. Harrys Bruder Prinz William reagierte allerdings reichlich entspannt auf beide Bemerkungen.
Deutlich ernster wurde es dann, als Joaquin Phoenix die Bühne betrat. Der „Joker“-Darsteller nahm abermals den Preis für den besten Hauptdarsteller in Empfang, nutzte die Gelegenheit jedoch erneut, um gesellschaftliche Kritik zu äußern. Statt sich bei seinen Kollegen zu bedanken, monierte er die fehlende Vielfalt in Hollywood, die auch in 2020 leider noch immer ein großes Problem darstelle. Er selbst nahm sich gleichzeitig nicht aus dieser Problematik heraus, sondern machte ungemein deutlich und fundiert klar, dass sich jetzt etwas ändern müsse. Ganz groß, Joaquin!
Doch zurück zum Wesentlichen: Nimmt man die Gewinner der Golden Globes und der BAFTA Awards zusammen, so wird definitiv ein möglicher Fahrplan für die Oscars am kommenden Sonntag deutlich. Sowohl Sam Mendes und sein „1917“ als auch Joaquin Phoenix dürften die ersten Academy Awards im neuen Jahrzehnt rocken. Auch Bong Joon-ho und dessen gefeiertes Kunstwerk „Parasite“ zählen nach der BAFTA-Verleihung weiterhin als Kandidaten für das Podium. Auf Darstellerseite dürften zudem erneut Renée Zellweger („Judy“) und Laura Dern („ Marriage Story “) als Favoriten ins Rennen gehen.
Bester Film: „1917“
Bester britischer Film: „1917“
Beste britische Nachwuchsleistung: „Bait“
Bester fremdsprachiger Film: „Parasite“
Beste Dokumentation: „Für Sama“
Bester Animationsfilm: „Klaus“
Beste Regie: Sam Mendes für „1917“
Bestes Originaldrehbuch: „Parasite“
Bestes adaptiertes Drehbuch: „Jojo Rabbit“
Beste Hauptdarstellerin: Renée Zellweger für „Judy“
Bester Hauptdarsteller: Joaquin Phoenix für „Joker“
Beste Nebendarstellerin: Laura Dern für „Marriage Story“
Bester Nebendarsteller: Brad Pitt für „Once Upon a Time in... Hollywood“
Beste Filmmusik: Hildur Guđnadóttir für „Joker“
Bestes Casting: Shayna Markowitz für „Joker“
Beste Kamera: Roger Deakins für „1917“
Bester Schnitt: Andrew Buckland und Michael McCusker für „Le Mans 66 - Gegen jede Chance“
Bestes Szenenbild: Dennis Gassner und Lee Sandales für „1917“
Bestes Kostümdesign: Jacqueline Durran für „Little Women“
Bestes Maskenbild: Vivian Baker, Kazu Hiro und Anne Morgan für „Bombshell - Das Ende des Schweigens“
Bester Ton: „1917“
Beste visuelle Effekte: „1917“
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Reichlich Mut zur öffentlichen Kritik bewies dabei vor allem Rebel Wilson, die in diesem Jahr den Regie-BAFTA präsentieren durfte. Ihrer humoristischen Natur gemäß kreidete sie mit sarkastisch erhobenem Zeigefinger die fehlende Bandbreite an, hätte speziell in diesem Jahr nur zu gern auch eine Regisseurin auf dem Podium gesehen. Trotzdem ließ sie es sich nicht nehmen, die Qualität der Nominierten zu würdigen - man muss eben manchmal doch auf Nummer sicher gehen.
Ähnlich wie seine australische Kollegin nutzte auch Brad Pitt die Gunst der Stunde, sich scherzhaft zur royalen Situation zu äußern. Zwar war der Gewinner des Preises für den besten Nebendarsteller aus familiären Gründen selbst nicht anwesend, versorgte er seine „Once Upon a Time in... Hollywood“-Komplizin Margot Robbie jedoch in weiser Voraussicht mit einer knackigen Rede.
Robbie machte alsbald keinen Hehl daraus, dass die nachfolgenden Worte nicht aus ihrer Feder stammen würden - immerhin sorgte Pitt ebenso wie Wilson zuvor für herrlich verschmitzte Lacher, als er sich über Harry und Meghan äußerte und die Entscheidung kommentierte, sich künftig der royalen Pflicht zu verwehren. Harrys Bruder Prinz William reagierte allerdings reichlich entspannt auf beide Bemerkungen.
Deutlich ernster wurde es dann, als Joaquin Phoenix die Bühne betrat. Der „Joker“-Darsteller nahm abermals den Preis für den besten Hauptdarsteller in Empfang, nutzte die Gelegenheit jedoch erneut, um gesellschaftliche Kritik zu äußern. Statt sich bei seinen Kollegen zu bedanken, monierte er die fehlende Vielfalt in Hollywood, die auch in 2020 leider noch immer ein großes Problem darstelle. Er selbst nahm sich gleichzeitig nicht aus dieser Problematik heraus, sondern machte ungemein deutlich und fundiert klar, dass sich jetzt etwas ändern müsse. Ganz groß, Joaquin!
Doch zurück zum Wesentlichen: Nimmt man die Gewinner der Golden Globes und der BAFTA Awards zusammen, so wird definitiv ein möglicher Fahrplan für die Oscars am kommenden Sonntag deutlich. Sowohl Sam Mendes und sein „1917“ als auch Joaquin Phoenix dürften die ersten Academy Awards im neuen Jahrzehnt rocken. Auch Bong Joon-ho und dessen gefeiertes Kunstwerk „Parasite“ zählen nach der BAFTA-Verleihung weiterhin als Kandidaten für das Podium. Auf Darstellerseite dürften zudem erneut Renée Zellweger („Judy“) und Laura Dern („ Marriage Story “) als Favoriten ins Rennen gehen.
Alle BAFTA-Gewinner im Überblick
Bester Film: „1917“Bester britischer Film: „1917“
Beste britische Nachwuchsleistung: „Bait“
Bester fremdsprachiger Film: „Parasite“
Beste Dokumentation: „Für Sama“
Bester Animationsfilm: „Klaus“
Beste Regie: Sam Mendes für „1917“
Bestes Originaldrehbuch: „Parasite“
Bestes adaptiertes Drehbuch: „Jojo Rabbit“
Beste Hauptdarstellerin: Renée Zellweger für „Judy“
Bester Hauptdarsteller: Joaquin Phoenix für „Joker“
Beste Nebendarstellerin: Laura Dern für „Marriage Story“
Bester Nebendarsteller: Brad Pitt für „Once Upon a Time in... Hollywood“
Beste Filmmusik: Hildur Guđnadóttir für „Joker“
Bestes Casting: Shayna Markowitz für „Joker“
Beste Kamera: Roger Deakins für „1917“
Bester Schnitt: Andrew Buckland und Michael McCusker für „Le Mans 66 - Gegen jede Chance“
Bestes Szenenbild: Dennis Gassner und Lee Sandales für „1917“
Bestes Kostümdesign: Jacqueline Durran für „Little Women“
Bestes Maskenbild: Vivian Baker, Kazu Hiro und Anne Morgan für „Bombshell - Das Ende des Schweigens“
Bester Ton: „1917“
Beste visuelle Effekte: „1917“