Quelle: tMDB.

6,5

Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein (2019)

Original-Titel: Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein
FSK: 12
25.04.2019 (DE) -   Abenteuer |   Drama |   Familie |   Komödie |   Laufzeit: 140 Min.
Eine fantasievolle und skurrile Verfilmung des autobiografisch angehauchten Romans von André Heller.

Cast

Die Handlung von Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein

Paul Silberstein ist der jüngste Spross einer großen und althergebrachten Familie von Zuckerbäckern. Um Geld brauchen sie sich zwar keine Sorgen zu machen, doch dafür mangelt es ihnen an emotionaler Nähe und gegenseitiger Zuneigung. So ist Pauls Vater Roman ein kaltherziger und unnahbarer Patriarch, der sich, schwer traumatisiert von seinen Kriegserlebnissen, in die Opiumsucht geflüchtet hat und der seinen Unmut regelmäßig an Frau und Kind auslässt.

Doch davon lässt sich der zwölfjährige Paul nicht beirren, denn anders als seine buckelige Verwandtschaft ist er lebensfroh und fantasievoll. Selbst als er auf den eindringlichen Wunsch seines Vaters in ein Jesuiten-Internat gesteckt wird, wo er seines Erachtens gar nicht hineinpasst, bleibt er sich und seiner Fantasie treu, in die er sich jedes Mal, wenn er wieder zuhause ist, flüchtet. Denn dort kann er tun und lassen, was er will.

Das eine Mal ist er ein Zirkusdirektor, der dem Publikum diverse kuriose Gestalten vorführt. Das andere Mal erlebt er den Moment der ersten großen Liebe mit einem fremden Mädchen, das an den Rollstuhl gebunden ist.


Kritik zu Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein

„Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein“ ist eine etwas eigentümliche Adaption des gleichnamigen Romans von André Heller , der darin den Protagonisten Paul Silberstein teilweise seine eigenen Kindheitserinnerungen durchleben lässt. Für die Inszenierung war der österreichische Regisseur Rupert Henning verantwortlich, der darüber hinaus auch das Drehbuch beisteuerte, das er zusammen mit Uli Brée geschrieben hat.

„Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein“ ist von Anfang bis Ende und von der Kulisse bis zu seinen hervorragenden Schauspielern ein durchweg stimmiger Film. Henning hat sich bei der Wahl der Drehorte nicht lumpen lassen und hat beispielsweise die Hermes-Villa im Wienerwald als das Herrenhaus der Familie Silberstein auserkoren. Auch bei den Kostümen legte Henning wert auf ein edles Design.

Hinzukommt, dass die Schauspieler allesamt kokettiert und überspitzt agieren, sodass ihre Darbietung eher einem Stummfilm-Acting gleichkommt, aber dennoch perfekt in das Gesamtkonzept von „Wie ich lernte, bei mir selbst Kind zu sein“ passt. Hierfür versammelte Henning eine Vielzahl namhafter Schauspielgrößen, die, wie Karl Markovics und Sabine Timoteo in den größeren Rollen der beiden Eltern von Paul, oder in den zahlreichen Nebenrollen stets eine gute Figur abgeben. Doch einer sticht in dem Schauspiel-Ensemble besonders hervor – der junge Newcomer Valentin Hagg . Er verkörpert die Titelfigur Paul Silberstein mit einer solchen unbeschwerten Ernsthaftigkeit und Coolness, die seinen Profi-Kollegen in nichts nachsteht.