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Die Handlung von Narziss und Goldmund

Im Zentrum der Geschichte von „Narziss und Goldmund“ stehen zwei Charaktere, die verschiedener nicht sein könnten. Während der asketische und tiefreligiöse Klosterschüler Narziss (Sabin Tambrea) kein Wässerchen trüben könnte, steht ihm der junge, ungestüme Goldmund (Jannis Niewöhner) gegenüber, der von seinem Vater ins mittelalterliche Kloster Mariabronn geschickt wird. Da sich Narziss den strengen Regeln seines Klosters und dem damit verbundenen Leben der Enthaltung verschrieben hat, versucht Goldmund auf Anraten seines Vaters hin, ihm nachzueifern.

Schnell entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zwischen den beiden jungen Männern, doch Narziss erkennt bald, dass Goldmund eigentlich einen anderen Weg gehen müsste: Sein ungestümer und temperamentvoller Gefährte ist für das karge Klosterleben einfach nicht geschaffen. Mit Narziss' Hilfe soll Goldmund der Klammerung des Klosters entkommen.

So begibt sich Goldmund schließlich auf eine rastlose Wanderschaft fern des Klosters. Nach Jahren voller Glück, Freiheit und Zufriedenheit, auf der Kehrseite der Medaille jedoch auch Elend, Krieg und Tod findet er schließlich in Lene (Henriette Confurius) seine große Liebe. Während Goldmund die Vorzüge des selbstbestimmten Lebens genießt und als Künstler heranreift, kommt es unter dramatischen Umständen zu einem erneuten Treffen der beiden ehemaligen Gefährten, die ihre Freundschaft zueinander auf eine harte Probe stellt...


Kritik zu Narziss und Goldmund

Eines kann man dieser historisch eindrucksvollen Adaption nach Hesse nicht vorwerfen: Schauspielerische Brillanz. Unzählige Darsteller mit Rang und Namen geben sich in „Narziss und Goldmund“ die Ehre: Angefangen bei „Beat“-Star Jannis Niewöhner und Serienentdeckung Sabin Tambrea („ Ku'damm 59 “, „Berlin Station“) in den titelgebenden Hauptrollen über Emilia Schüle und Roxane Duran („Verstehen Sie die Béliers?“) bis hin zu festen Größen wie Kida Khodr Ramadan, Jessica Schwarz und Sunnyi Melles findet das deutschsprachige Schaulaufen quasi kein Ende. Selbst ein Uwe Ochsenknecht zeigt sich mal wieder auf der großen Leinwand, um seine unbestreitbare Charakterlichkeit zum Besten zu geben. Doch auch inszenatorisch weiß „Anatomie“-Regisseur Stefan Ruzowitzky, sein klassisches Historiendrama mit hochwertigem Leben zu füllen und sich so vom oft so typischen Fernsehformat des Genres abzuheben.

Freunde von historischen Dramen und opulenten Geschichten sowie natürlich der klassischen Romanvorlage von Hermann Hesse werden in „Narziss und Goldmund“ ein echtes Juwel der deutschen Filmunterhaltung für sich entdecken. Mit weniger als zwei Stunden Laufzeit kommt der Streifen zudem nicht unnötig überproduziert daher, was der Kernaussage der Geschichte definitiv zu Gute kommt. Weniger ist manchmal eben doch mehr, wenn es um gute Geschichten geht.