Alpgeister (2019)
Original-Titel: AlpgeisterDie Handlung von Alpgeister
Es gab mal eine Zeit, in der die Menschen fest davon überzeugt waren, dass es zwischen Himmel und Erde weit mehr gibt, als man mit bloßem Auge sehen könnte. Damals zählten Geister, Hexen, Zauberer und andere fantastische Wesen zum Alltag, die nicht nur in den vielen Märchen der damaligen Zeit spürbar waren. Dieser Glaube an eine Art Zwischenreich, in dem übernatürliche Mächte schalten und walten, gingen weit über das hinaus, was ein menschliches Bewusstsein greifen könnte.
Mächte, die Hoffnung spenden konnten, gleichzeitig aber auch ins Verderben stürzen. Bis heute sind besonders die Berge mit ihren wilden Tälern, Schluchten und Höhlen sowie den unberührten Wäldern Schauplatz unerklärlicher Phänomene und geheimnisvoller Begebenheiten. Fast an jedem Ort der Alpenregion sind die uralten Sagen und Geschichten spürbar und in gewisser Weise lebendig - wenn es nach den Einheimischen geht, liegt auch sehr viel Wahrheit in ihnen.
Kritik zu Alpgeister
„Alpgeister“, die neue Dokumentation von Walter Steffen, hat es sich zur Aufgabe gemacht, diesen authentischen Mythen und Mysterien im bayrischen Alpenraum auf den Grund zu gehen, ihnen mit einer Kamera zu folgen und fürs Kino festzuhalten. So ist ein moderner Heimatfilm entstanden, der uns entlang des Berchtesgadener Landes bis ins Allgäu führt und Altes neu entdecken lässt. Gleichzeitig will „Alpgeister“ aber auch an die Vergangenheit erinnern, Historisches transparent und greifbar machen und erklären, wie Volksglaube Teil einer regionalen Identität sein konnte.
Steffen hatte das dringende Verlangen, die urtümlichen Geheimnisse und Mythen um Geister, Götter und Dämonen so schnell wie möglich zu ergründen, bevor die Erinnerung daran aus unseren modernen Köpfen verschwinden kann. „Alpgeister“ kann also auch als eine Art audiovisuelle, philosophisch und kulturell wertvolle Reise verstanden werden, die der Rettung des fantastischen Lokalkolorits dienlich ist.
Dabei ist die Dokumentation von Walter Steffen ein Mix aus klassischer Bebilderung und fiktiver Nacherzählung geworden, wie es auch beliebte Programme des History Channels seit Jahren handhaben. Stark ist vor allem die Art und Weise, wie „Alpgeister“ den Kontrast zwischen Mythos und Wissenschaft erkennen lässt und uns als Zuschauer trotzdem davon überzeugen kann, dass wenigstens ein Stückchen Wahrheit in der ganzen Sache vergraben liegt.
