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Die Handlung von Alles Geld der Welt

Eine laue Sommernacht in Rom. Der 16-jährige Paul (Charlie Plummer) schlendert durch die Ewige Stadt, vorbei an Prostituierten, die auf dem Straßenstrich ihre Dienste anbieten und merken: Der Junge ist hier fehl am Platz. Plötzlich hält ein VW-Bus, Paul wird hineingezerrt, bekommt eine Kapuze über den Kopf gezogen. So beginnt einer der aufsehenerregendsten Entführungsfälle der Kriminalgeschichte, denn Paul ist ein Enkel des milliardenschweren Öl- Magnaten J. Paul Getty (Christopher Plummer). Die Kidnapper verlangen 17 Millionen Dollar Lösegeld. Auf seinem englischen Anwesen verfolgt der reichste Mann der Welt die Börsenkurse, macht astronomische Gewinne – aber denkt nicht daran, zu zahlen, obwohl es Peanuts für ihn wären. Er hält das Ganze für ein vom Enkel inszeniertes Spiel und fürchtet Nachahmer – schließlich hat er 13 weitere Enkel. Pauls Mutter Gail (Michelle Williams), die geschiedene Schwiegertochter, die für das Sorgerecht ihrer drei Kinder auf alle Getty-Millionen verzichtet hatte, ist mittellos und versucht, den Patriarchen umzustimmen. Der setzt den mit allen Wassern gewaschenen Ex-CIA Mann Fletcher Chase (Mark Wahlberg), seinen Sicherheitsberater und Vertrauten, auf den Fall an. Während die Polizei fieberhaft versucht, eine Spur der Gangster im Süden Italiens auszumachen, entwickelt Entführer Cinquanta (Romain Duris) langsam Sympathie für sein Opfer. Doch dann wird der Milliardenerbe an die Mafia weiterverkauft, und die wird schnell ungeduldig. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, schneiden sie Paul ein Ohr ab, schicken es per Post an die Presse und drohen damit, ihn stückchenweise freizulassen, wenn das Lösegeld nicht bald fließt. Die Uhr tickt, das letzte Ultimatum verstreicht, und immer noch ist keine Lösung in Sicht – verzweifelt kämpfen Gail und Fletcher um das Leben des Jungen. Bis der alte Getty wieder für eine Überraschung sorgt ... Meisterregisseur Ridley Scott („American Gangster“, „Alien”, „Blade Runner”) rekonstruiert einen der spektakulärsten Kriminalfälle des letzten Jahrhunderts als Hochspannungs-Thriller, der bis zum Showdown, bei dem es noch einmal um Leben und Tod geht, in Atem hält. Gier, Macht und die Flüchtigkeit von allem „Geld der Welt” sind Sujets, denen die Regie-Ikone sich in seinen Filmen immer wieder widmete. Wie hoch ist der Preis für ein Menschenleben, fragt er diesmal und komprimiert das Thema in einer Nebenfigur, die aber doch im Zentrum steht – denn bei John Paul Getty laufen alle Fäden zusammen. Der Charakter sorgte schon im Vorfeld für reichlich Gesprächsstoff, als die zentrale Nebenrolle kurzfristig mit Christopher Plummer umbesetzt wurde, obwohl der Film eigentlich schon abgedreht war. Der Coup funktioniert: Man kann sich keinen besseren Getty vorstellen, als Plummer ihn liefert. Er fügt sich sensationell in das vorhandene Material ein. Für die in Windeseile nachgedrehten Szenen erhielt Plummer schon eine Golden-Globe-Nominierung als bester Nebendarsteller. Ein weiteres Zeichen für das Genie von Plummer vor und Ridley Scott hinter der Kamera, mit einem Ergebnis, das man sehen muss.